Sonntag, 3. Februar 2008

say what u need to say

Für den Helden dieser Geschichte. Wie auch immer sie endet. (Ich wollte erst "endet" in "ausgeht" ändern. Den Gedanken habe ich wieder verworfen.)

1341 mal durch die Augen ins...

Donnerstag, 31. Januar 2008

Ich will rosa

Mein allermitreißendstes Konzert war das der Sportfreunde Stiller, vor Jahren, vor wievielen?, ich weiß es nicht mehr, ich weiß aber noch, dass wir neun Leute waren und in der Halle noch einmal 7491 plus die Freunde. Es war heiß, es war rockig, feucht und laut, die Stimmung war grandios und am nächsten Tag konnte ich nicht mal mehr die Cornflakespackung aus dem Schrank heben, weil mir jede Faser meines Körpers wehtat.
Sie sind glaub ich wieder da, nach längerer Pause.
Und ich habe dieses Video gefunden, bei darkrond,
und bitte, was bitte schön gibt es gegen gute-Laune-Musik und rosa-Brillen-Blicke denn immerzu auszusetzen?!
Kritiker, einfach auch mal die Fresse halten. Bitt scheen.

378 mal durch die Augen ins...

Mittwoch, 30. Januar 2008

Voll Toll

Monotones Rauschen, kein Pling. Mein Buch zieht sich in die Länge, das ist ärgerlich, es kostet echt Geduld, weiterzulesen und an das Happy End zu glauben, fast wie im echten Leben. Mir fehlt ein bisschen Schweigen. Nicht die Sonne, nicht das Meer, kein bestimmter Mensch, auch sonstiges Getier nicht, es fehlt einfach nur das nie enden wollende Echo des Schweigens, and das keine Musik der Welt auch nur annähernd rührt.
Ein Leben ohne Ohren und GedankenElephanten, für einen Tag nur, das wäre fein.
Längst veraltet, aber wenn es doch so ist.
Gute Nacht.
Das war ganz toll. Genau.
401 mal durch die Augen ins...

Dienstag, 29. Januar 2008

Das SchlafLos

Wieder so ein Wort, schlaf-los. Ohne Schlaf. Oder auch. Das Los des Schlafes. Und da fällt mir wieder ein, dass ich mir gar nicht so sicher war, ob Schaf (das grasende, braun, weiß oder schwarze) tatsächlich nur mit, wie von mir vehement behauptet, einem A geschrieben wird. Wird es.
Es ist spät. Zu früh aber, um als früh zu gelten. Trotzdem fühle ich mich wie nach nur halb geschlafener, kissenumwühlter Nacht mit Halsweh und verstopften Nasenlöchern.
Na dann, Gute Nacht in die Welt.
Zu denen, deren Herz ich tragen darf. Zu offenen Türen. Zur Zukunft.
Augen zu.
439 mal durch die Augen ins...

Montag, 28. Januar 2008

Verliehene Pokale

Seit acht Jahren fahre ich meinen kleinen Nachtblauen alle acht Quartale zum TÜV Rheinland. Da weiß ich, was ich habe. Die Männer sind nett, neutral, unabhängig, und sie haben mir bisher immer diese kleine, bunte Plakette gegeben, ohne Murren, Knurren oder sonst ein Getöse.
In diesem Jahr hat das B., als ich nicht da war, nett war es gemeint, ohne Frage, außerdem müssen wir alle sparen, mein Auto zu ATU gefahren. Sonderrabatt, nur 35 Euronen für TUV und AU. Super, dachte er, stirnrunzelnd hab ich den Kopf auf die Parkbank gelegt. Ich erinnere mich an nicht festgezogene Reifen nach Reifenwechsel, falsch ausgetauschte Birnchen der Hinterlampen, abgesoffene Zündkerzen, es ist ja auch dermaßen schwer, seinen erlernten Job zu tun, ohne jemanden in Gefahr zu bringen, oder?
Und dann kam der Anruf, vom B:

Schlechte Nachricht, kein TÜV, 1000 Euro Reparatur. Stoßdämpfer durch, Bremsen abgefahren, Lampen, bla hier, bla da.

Ich wunderte mich, regte mich aber nicht auf und wunderte mich eigentlich darüber am meisten. Heute dann hab ich das Auto verschnupft aber zielstrebig bei dem SuperAutoHaus abgeholt und mir einen Kostenvoranschlag schreiben lassen, über die TÜV-NOTWENDIGEN Reparaturen. Und dann. Bin ich zum TÜV Rheinland gefahren.
Und, die haben zu meiner Enttäuschung auch etwas gefunden, nämlich:
- ein defektes Lämpchen hinten
- ein defektes Lämpchen am Nummernschild
- einen angelaufenen Verbandskasten UND
ein fehlendes Warndreieck.

Und morgen. Morgen werde ich bei ATU auflaufen, ihnen meine Plaketten unter die Nase reiben und ihnen den "Abzocker-vorm-Herrn"-Pokal überreichen.
Solche Ärsche.

0_atulogo
399 mal durch die Augen ins...

Ich bin Revoluzzer!

Und ein paar andere Menschen auf diesem Erdball anscheinend auch noch.

Ich-hab-Revolution-

( Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf )
378 mal durch die Augen ins...

Freitag, 25. Januar 2008

Fertig!

Irgendwie schon angekündigt der Gesundheit gekündigt. Es, was auch immer, hat mich erwischt. Nicht über Nacht und nicht plötzlich, etwas Husten vorweg und kurz darauf war es dann besiegelt. Wie gut auch, dass ich noch frei habe. So kann ich schön im Bett liegen und mich auf mein Buch konzentrieren. Vielleicht mal duschen gehen und hoffen, dass ich den Shanghaiflug schaffe, der am Montag sein soll.

Ach ja. Was vielleicht noch zu erwähnen wäre.

Alle wollten es unbedingt schaffen. Ihr Leben, ihre Träume hingen daran, hier könnten sie sich vorstellen, für IMMER zu arbeiten, und ein bisschen war ich neidisch, so ein Gefühl kenne ich nicht, nicht nur nicht für immer arbeiten, nein, es betrifft so etliche Gebiete meines Leben, für immer wohnen, für immer dies und das fühlen. Wie dem auch sei. Für immer ist für mich immer etwas befremdlich gewesen.

Und nun. Sind halt einige nicht mehr da. Obwohl sie es sich für IMMER hätten vorstellen können.
Mir dagegen war es vielleicht nicht GANZ egal, nein, wohl eher ziemlich schnuppe. Wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht, das Leben hält sicher noch anderes für mich bereit, oder ich finde es dann.
Mir war es schnuppe und die ersten Monate war ich alles andere als sicher und oder glücklich.
Auch am letzten Tag der Probezeit dachte ich, wenn nicht, dann nicht, dann soll es nicht sein.
Na ja,
lange Rede,
ich habe es geschafft. Noch immer bin ich nicht stolz, dazuzugehören, auch Begriffe wie Stolz betreffen in meinem Leben andere Gebiete, stolz- nein, aber erleichtert. Und am Ende habe ich mich dann doch noch gefreut.
340 mal durch die Augen ins...

Sonntag, 20. Januar 2008

Mir ist kalt...

und grad mal wieder danach.

344 mal durch die Augen ins...

Samstag, 19. Januar 2008

2007

Bisschen spät wie ich finde, aber besser spät als nie. Diese blöden Stöckchen.

Wort des Jahres: Bewusstsein
Stadt des Jahres: New York
Alkoholexzesse: Öh. Hm. Nö. Keinen. Na gut, einen kleinen.
Friseurbesuche: Mehrere. U.a. wegen einer reingeschnittenen Macke.
Höchste Handyrechnung: Hab so ein Piepen auf den Ohren.
Bester Film: Adams Äpfel
Krankenhausbesuche: Nur zu Besuch.
Blutabnahmen: Mehrere. Ich bin über dreißig!
Kassierte Nummern: 1, 5 und 73
Verliebt: schon vorher.
Getränk: Wasser.
Essen: Thai.
Gefundene Freunde: Ja doch.
Most-called persons: Anglizismen versteh ich nicht.
Most-visited person: Anglizismen versteh ich noch immer nicht.
Entdeckung: Allein SEIN kann schön sein.
Lied: FROM GRACE



Erkenntnis: Ich kann loslassen. Kann. Nicht. Kann.
Hassobjekt des Jahres: Etikette.
Blog-Schreiberlinge des Jahres: siehe unte(r)n LINKS
Begegnung des Jahres: Ich
Job des Jahres: Rostabkratzer, Staubabklopfer
Schlimmstes Ereignis des Jahres: da hab ich jetzt zu lang nachdenken müssen.
Schönstes Ereignis des Jahres: Reise durch Thailand, Klosteraufenthalt, letzter Tag Marathon365 usw usf
Buch des Jahres: Extem laut und unglaublich nah.
336 mal durch die Augen ins...

Rind oder Hähnchen?

Huenchen-statt-kuehe



Leider ist es so, dass die FG, für die ich arbeite, niemals und das auch aus nachvollziehbaren Gründen, essentechnisch für jeden Gast eine Auswahl hat. Was zum Beispiel genau bedeutet, dass bei 240 Gästen 90 von ihnen Hähnchen mit Reis, die anderen 150 Rind mit Kartoffeln speisen können, sofern sie wollen. Wer auch immer es so will, nach ungefähr 100 abgefertigten Gästen ist meistens abzusehen, dass niemand das sowieso schon rar vorhandene Rind möchte, sondern durch die Bank alle das leckere Hähnchen. Egal ob es lecker ist oder nicht- vielleicht spricht es sich auch einfach leckerer aus,Chicken please, nach 70 Hähnchenbestellungen bekomme ich Schwitzattacken und bei Erreichen der 88 möchte ich am liebsten das Flugzeug verlassen. Gut. Es tut mir wirklich sehr leid, weil, ich bin ja meine FG und grad mal vor Ort, aber leider gibt es keine Auswahl mehr.
Nicht jeder Gast nimmt das mit Gelassenheit. Niemand weiß außerdem, wie lange dieser Mensch nun schon durch die Gegend fliegt, wie oft er Verspätungen ertragen musste, Flugstreichungen, fehlende Koffer, nervtötende Sicherheitskontrollen oder erbrechende Mitpassagiere.
Ein "Wort"wechsel kann dann unter Umständen auch so laufen (auf dem Flug von Frankfurt nach Cairo erlebt, am eigenen Leibe, versteht sich von selbst):
ICH: Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich kann Ihnen leider keine Auswahl mehr anbieten. Es gibt nur noch das Rind.

ER *holt Luft*: DAS IST MIR TOTAL EGAL. Es ist Ihre Pflicht, mir eine Essensauswahl anzubieten.

ICH *könnte jetzt schon draufhauen*: Wirklich, das tut mir leid, aber das Hähnchen ist aus und somit auch die AusWAHL hier in der E-Class. Ich könnte aber...

ER: *unterbricht mich schreiend*, was weiß ich denn, was.

Ich lasse ihn sitzen, flüchte in die Küche, denke an das berühmt-berüchtigte Heuwägelchen 1-2-3 und gehe zurück in die Kabine, gefasst auf alles, was mich treffen mag, inklusive Beschimpfungen und halbvoller Gläser.

ICH: Lieber Herr X (guter Schachzug, seinen Namen hab ich von der Passagierliste), ich verstehe, dass Sie verärgert sind, aber nicht, dass Sie mich so anschreien, denn ich kann nun wirklich nichts dafür geschweige denn etwas daran ändern, dass mir das Hähnchen aus den Händen gerissen wurde und deswegen nicht mehr zur Auswahl steht. Es gibt Beschwerdeformulare, die ich Ihnen geben kann, da können Sie dann persönlich an besagte Fluggesellschaft schreiben und darüber hinaus kann Ihnen gern ein Essen aus der B-Class besorgen, das würde allerdings noch ungefähr zehn Minuten dauern. Dort gibt es unter anderem auch Hähnchen.

ER *besänftigt, ruhig, verwundert*: Nein, nein, ich wollte ja gar nicht das Hähnchen, ich wollte ja sowieso das Rind.

ICH *fühle mich langsam ein bisschen verarscht*: Wie bitte? Das verstehe ich nicht. Warum denn dann der ganze Ärger?

ER: Nein, nein, ich bin ja gar nicht wütend auf SIE. Na ja, ich wollte halt einfach, dass Sie mir eine AusWAHL anbieten.

Nun kann er vermutlich sehen, dass ich bald die Beherrschung verliere, als ICH sage: Nun ja, ganz ehrlich, es gäbe vielleicht Menschen, die das getan hätten an meiner Stelle, ich aber biete grundsätzlich nur DAS an, was ich auch noch da habe.

ER: Wissen Sie, es ist ja nicht nur das Essen. Ich bin seit über 20 Stunden unterwegs, habe in Paris meinen Anschlussflug nicht bekommen, habe in Frankfurt 8Stunden warten müssen, habe dann nicht den Platz bekommen, den ich wollte, nämlich in der Business-Class (mir wird kurz schlecht, der ist ein Statuskunde), dann bekomme ich den schlechtesten Platz hier in der E-Class, zum zweiten Mal keine Essensauswahl und zusätzlich ist heute mein Geburtstag. Zu dem ich aber zu spät nach Hause komme und nicht nur das, zu spät zu meiner Familie, die ich jetzt seit über drei Monaten nicht mehr gesehen habe. Ich nehme das Rind. Danke.

Er tut mir plötzlich leid. Ich gratuliere ihm, entschuldige mich zum 500.000 Mal und bringe ihm sein sowieso gewolltes Rind, mit Champagner und Nachtisch aus der F-Class. Rede noch hier und da mit ihm, mache Witzchen, die sogar ich lustig finde und am Ende sagt er mir, als er endlich aus dem Flugzeug steigt:

Danke. Sie haben meinen Tag gerettet.

Äh- ja, gern doch.

Und die Moral von der Geschicht- verurteile die Passagiere nicht. Zu früh.
377 mal durch die Augen ins...

Montag, 14. Januar 2008

...

*mit der Zeit wird er schon kommen- der klare Gedanke*
287 mal durch die Augen ins...

Samstag, 12. Januar 2008

Verspätetes Istanbul

Selbst wenn ich die Augen zumache, sie reibe und dann einen kurzen Blick wage- es bleibt dabei. Sanft dahingleitende Schiffe auf dem sonnenbeschienenen Bosborus. Genau. Ich bin in Istanbul. Seit letzter Nacht um vier, so in etwa, mit unzähligen Verspätungsstunden und leicht angekratzten Nerven. Ich habe noch nie ein Volk erlebt, das sich derart breit macht in den Sitzen und Gängen.
So. Jetzt mal los. Hier ist es gleich schon zwölf.
Hurra!
279 mal durch die Augen ins...

Montag, 7. Januar 2008

Do Not Walk

Do not walk outside this area

Bleib
Halt mich
Sag wir haben alle Zeit
Der Welt
Zu tun was uns ZuSammen
Gefällt
Dich und mich bei einander
Hält
Liebe mich
Rede mir dazwischen
Sag mir wer Du wirklich bist
Wieviel Du mir sein kannst
Und
Was Du vermisst
Auch wenn Du bei mir bist
Still sein will ich
Da sein
Nah sein
Und auch mal schrei'n
Für Dich und mich
Und alles was kommen mag
Mehr und mehr
Von Tag zu Tag

Do not walk outside this area
- without me
252 mal durch die Augen ins...

Samstag, 5. Januar 2008

Athene

Athen ist kalt, nicht so kalt wie Deutschland im Dezember, aber kalt. Ich sitze in der Bahn, fahre wie mir scheint von einem Ende der Welt zum anderen und das auf direktem Weg. Vorbei an glitzerndem Meer und wogenden Palmen, inmitten von Stimmengewirr und dem monotonen Summen der Neonröhren über mir. Mein Kopf tut etwas weh, die Nacht war zu kurz, der Flug zu lang, aber, hier bin ich, in Athen, der Stadt der Philosophen.
Ich weiß nicht genau, was mich erwartet, ich mache es einfach wie immer, einen Flug- oder Bahnfahrplan, ein ungefähres Ziel mit halbgaren Vorstellungen, uns sonst keinen Plan.
Also steige ich in der Nähe von Plaka, dem historischen Zentrum Athens, aus und halte mich links. Der mich als typischer Tourist enlarvende Stadtplan ist mir bereits in der Bahn in drei Teile zerrissen, die ältere Dame, die mir gegenüber saß, lachte leise hinter ihrer dicken, braunen Sonnenbrille.
Ich trinke einen Kaffee in diesem amerikanischen Kaffeespezialitätenhaus, das es in Athen wirklich nur ein einziges Mal gibt, und danach mache ich mich auf in Richtung Akropolis. Recht schnell finde ich mich in alten, verwinkelten, mit Wein und Ranken verwachsenen, warm gelb, rosa und rot gestrichenen Häusergassen wieder.
Vor einer Ruine bleibe ich stehen und suche angestrengt nach einem Schild, was mir sagt, womit ich es zu tun habe, als ich plötzlich hinter mir höre:
"Do you wanna know, what that is?"
Ich blicke mich um und sehe einen alten, haarlosen, dicken, auf einem Fahrrad sitzenden Mann, der mich durchdringend mit seinen blauen Augen ansieht. Ich erinnere mich an Kairo, dort wollte mir jeder zweite ein Kamel, Pferd, T-Shirt oder einen Guide verkaufen, und kneife wohl, weil ich nun ebenfalls so etwas vermute, die Augen zu leichten Schlitzen zusammen. Er scheint das bemerkt zu haben.
"No, no, dont worry, I am not a guide. I am just a citizen."
Da steht er nun, 61 Jahre alt, Peter V., nasetriefend erzählt er mir, dass das hier die alte Bibliothek Athens´sei. Er trägt eine alte, ausgewaschene Armeejacke und eine passende Mütze, eine unsaubere Trainingshose und einen grauen Schal, der ihm als Taschentuch dient.
Schnell merke ich, dass hier ein belesender, witziger Mann am Werk ist, der in seinen Erzählungen aufgeht und mit Genugtuung meine interessierten Augen wahrnimmt.
Er lebt mit nur kurzen Unterbrechungen seit seiner Geburt in Athen, spricht fließendes Englisch und ein paar Fetzen Deutsch, nach und nach gibt er Bruchstücke seines Lebens preis, Philosophieprofessor, er fährt täglich ein paar Stunden mit dem Fahrrad durch Athen, hat selten Kontakt zu Menschen, seine Mutter starb bereits 1968, sein Vater noch früher, der kleine weiße Hund, der ihm so ans Herz gewachsen war- vor ein paar Wochen erst. Er hat weder Geschwister noch Verwandte, geblieben sind zwei Katzen, die nur zur Fütterung kommen, und ein altes Haus, das für ihn allein zu groß ist und das er nie aufräumt. Er sagt, es sei alles einfach zuviel Platz, dabei bräuchte er für sich allein gar nichts außer zwei Zimmern, einen Kühlschrank und ein Bad. Er hätte 8000 Bücher, Apartements in Athen und zwei Oldtimer. Nach und nach beginne ich an dem Wahrheitsgehalt dieser Worte zu zweifeln, jedoch keine Sekunde an der gegenseitigen Freude, die uns unsere Begegnung schenkt. Er erzählt mir, während wir im schwindenden Tageslicht vor der Akropolis stehen, wie Athen zu seinem Namen und das Poseidon in diesem Fall den Kürzeren zog.
Er hätte früher oft Frauen kennengelernt, sich aber immer wieder für das Alleinsein entschieden, weil es ihm so schwer schien, Kompromisse zu schließen und einen gemeinsamen Weg zu finden, der nicht zwangsläufig einsam macht. "Gemeinsam einsam" denke ich, sage es aber nicht.
Heute, fügt er leise hinzu, könnte er sich heute noch einmal entscheiden, er würde so einiges anders machen. Und er hat Angst, für den Rest seines Lebens allein zu bleiben, allein zu sterben.
Dieser kleine Mann, der zwar ein Haus hat, das viel zu groß ist, aber auch einen Ausweis, auf dem "Roofless" steht, damit könne er umsonst die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, fügt er leicht beschämt hinzu, begleitet mich an diesem Tag vier Stunden lang.
Am Ende dieses Tages sitzen wir in einem Café, er gibt mir seine Adresse und sagt, er würde sich über Post sehr freuen. Wenn es mal passt.
Und es passt.
Ich bin dankbar.
Zum Schluss ruft er mir noch hinterher, wie wichtig es ist, auf die Gefühle zu hören anstatt immer nur zu denken.
Wie wahr, fühle ich noch, als ich lächelnd in die Bahn steige.

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363 mal durch die Augen ins...

Montag, 24. Dezember 2007

Weihnachtskugeln

Die meinen sind Zuhause. Am Weihnachtsbaum, der so ganz allein vor sich hin leuchtet. Im letzten Jahr war ich bei meiner Frau H., die wenige Tage nur nach Weihnachten verstarb. Ich habe sie noch besucht letztens, sie hat gefragt, wie es mir so ergeht. Es ergeht mir gut, habe ich gesagt, und dass sie mir ab und an noch ganz egoistisch fehlt. Und, dass ich dankbar bin. Dafür, dass ich bin. Sein darf. Dass es Menschen gibt, die bei und mit mir sind und bleiben.
Und es zählt auch nicht mehr viel außer diesem Wissen, um mich glücklich zu machen. In diesen Tagen und in aller Zeit.
Welch Geschenk.
Und nun weile ich mit Oliver und Lena, Heike und einer kleinen, großartigen PatchworkFamilie in Berlin, und in den nächsten Tagen geht es dann nach Hamburg, ins Licht und zum Kaesemann. Das B. ist in Italien, am Meer und ohne Weihnachtsbaum, weit weg und doch nah.
Es ist nie zu spät, um anzufangen. Neu oder wieder von vorn ist doch egal.
Ich wünsche Euch allen ein schönes, warmes Weihnachtsfest, Umarmungen und die Nähe von geliebten liebenden Menschen. Bunte Weihnachtskugeln, Geschenke, GeDanke-n, Ruhe.
Und Küsse. Versteht sich von selbst.
384 mal durch die Augen ins...

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Nicht nur gedankenschwanger

Und das erklärt ja auch sein überbescheuertes Verhalten mir gegenüber auf der letzten Feier. Unsichtbar zu sein muss sich in etwa SO anfühlen. Und ich stehe da und denke noch: "Hä? Wazn los? Hab ich was verpasst? Verbrochen? Ausgefressen? Vergessen? Übersehen?"
Im vierten Monat also. Na dann. Herzlichen Glückwunsch.
Und ein schönes Leben noch.
253 mal durch die Augen ins...

Lahoiha

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lahoiha - Sa, 11. Okt, 00:32
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lahoiha - So, 21. Sep, 16:44
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Adam (Gast) - So, 14. Sep, 02:15
oh gott. und das mir....
oh gott. und das mir. hättens vorher gefragt... ;)
schneck06 - Mi, 10. Sep, 00:10
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Streichst Du einen Schrank solltest Du zu allererst...
lahoiha - Mo, 8. Sep, 23:28
Hallo Alex! Wie immer...
Hallo Alex! Wie immer sind deine Texte herrlich zu...
Magnus Antonius (Gast) - Mo, 1. Sep, 13:09
Wieder-Sehen
Ich treffe sie heute zum vermeintlich ersten Mal. Sie...
lahoiha - Mi, 27. Aug, 22:00
Neulich, also, heute...
lahoiha - Fr, 22. Aug, 23:43
It´s always been you
lahoiha - Mo, 7. Jul, 16:38
...
Aus einem jahrelangen gemeinsamen Leben zwei machen....
lahoiha - Fr, 30. Mai, 10:24
Wo?
Wie und vorallem Wann? Austauschen, eintauchen, lachen,...
Tantoe - Mi, 21. Mai, 20:39

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Zuletzt aktualisiert: So, 13. Sep, 00:34

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