Heute habe ich es getan. Fünf bis sechs Jahre einfach aus meinem Kopf geschnitten. Oder besser. Von ihm abgeschnitten. Ein neuer Haarschnitt, kurz und gut und, was soll ich sagen.Ich saß da und war fest entschlossen. Diese Entschlossenheit wich ein paar Mal, plötzlich und unvermittelt. Aber. Da war es schon zu spät. Sie schnippelte und schnippelte, ich zählte die Jahre, die federgleich neben, vor und hinter mir Richtung Erde fielen und den Bodennebel der vergangenen Jahre vollständig vertrieben. Ich musste an die Schwere der Zeiten denken, an viele Tränen, die salzig über mein Gesicht, durch meine Mundwinkel, über den Hals liefen um sich im meist bunten Stoff meiner Kleidung zu verlieren. Ich musste an die Menschen denken, die gingen, ungefragt, überraschend und zumeist ungewollt. An meinen himmelblauen Teppich in meiner ersten Wohnung, auf dem ich mich, Arme und Beine von mir gestreckt, ausbreitete und in eine andere Welt glitt.
Denken. Auch an alle Liebe, die mir zuteil wurde. An Axx, der mir noch immer fehlt, wenn auch nicht mehr bitter. Gedanken an Vergangenes.
Und. Beim nächsten Blick in den Spiegel. Gegenwart. Und Potential. Wozu so ein Haarschnitt so alles taugt.
So. Zwanzig vor elf. Draußen höre ich Feuerwerk. Die Wäsche trocknet noch im Garten. Und ich. Verabschiede mich.
Für den letzten Tag dieses Wochenendes.
Das zwar wieder einmal kurz. Aber gut ist/war.
Bunte Leuchtfeuer in die Welt.
Ländliche Riten sind dann wohl, wenn morgens pünktlich um sechs die Kirchturmglocken läuten, obwohl der Krieg NICHT ausgebrochen und auch niemand gestorben ist. Zumindest niemand, für den Kirchturmglocken läuten würden. Würden für mich Kirchturmglocken läuten? Hm. In Anbetracht der Tatsache, dass ich mental längst vor vielen Jahren ausgetreten bin, Kirchen mir nahezu nichts sagen und mich deswegen auch äußerst selten von innen sehen- wohl eher nein. Nein nein.
Also. Folgende Statusmeldung für Euch: trotz des wenigen, viel zu kurzen Schlafs, der Pollenallergie, der Erkältung und der nicht vorhandenen Frisur- mir geht es gut. Gestern war dem keinesfalls so. Schnupfen, Husten, Kopf- und keine Gliederschmerzen, kein Aspirin plus was weiß ich oder Medi Nite in der Nähe, nicht einmal eine Apotheke. Ich lag früh im Bett- ohne zu schlafen. Aber erst, nachdem ich so einige Menschen aus einem gewasserten Flugzeug, Boing 747-400, befreite, und sogar mein eigenes Leben nicht aushauchte dabei. Spannend, das sag ich Euch. Und. Es macht wirklich wirklich Spaß.
Und. Die Woche ist um. Also für mich in ziemlich genau 11 Stunden.
Es geht in das nächste Wochenende. Ich freue mich auf Zuhaus. Das B. und den Kirschbaum. Nicht auf Düsseldorf freilich. Aber. Auch das ist jetzt einfach mal egal.
Dabei fällt mir ein-
wann hat wohl mal wieder das U. aus 8330 Zeit?
Flirren gegen Sehen. Gitterstäbe gegen Hände. Stahlbeton gegen Türen. Und. Ja. Schwarz-weiß gegen bunt.
Ich setze Vergangenheit. Gegen die Gegenwart. Mit all ihren Facetten. Nichts wiegt mehr. Nichts was war. Alles IST wie es eben ist und es ist gut und ruhig. Schweigen, wenn Worte sich ausruhen wollen.
Und. Ich schicke ein Danke in die Nordstadt. Für die AugenBlicke. Die jeder Erinnerung trotzen. Die Stirn bieten. Und sich lächelnd schweigend umdrehen.
NachtGedanken. An alle, die wollen. An alle, die brauchen. An alle, die weilen. Und zwar. In mir. Und wie immer umgekehrt. Versteht sich von selbst. Gute Nacht. Ich muss tanken. Schlaf und Kraft. Morgen wartet wieder der Simulator auf mich. Da ist nichts mit leise reden. Da wird geschrien. Schuhe aus, jawohl. Damit ihr Bescheid wisst.
Also. Schuhe aus. Augen zu.
Es ist schon wieder so spät. Schon wieder. Ich sitze in meinem unromantisch beleuteten Appartement, keine Kerzen oder Musik nur das monotone Surren des Kühlschranks, der hinter mir steht. Heute habe ich Post bekommen, vom Heini&Held, ich sehe den Absender und muss kurz an H&M denken. Den Absender sehe ich übrigens erst, nachdem ich mir fast die Hände bei dem Versuch gebrochen habe, den dicken bunten Umschlag aus dem Briefschlitz des Sammelbriefkastens zu ziehen. Hm. Pralinen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind etwas mehr als die Hälfte von ihnen noch da. Der Rest steht im Kühlschrank.
Was noch? Ich habe heute mein Auto aufgeräumt. Alles fein. Um am Mülleimer zu merken, dass der Autoschlüssel IM Auto geblieben ist. Alle Türen abgeschlossen. ADAC, der gelbe Engel. Erschreckend, wie leicht mein kleines nachtblaues Auto zu knacken ist. Hier sitz ich nun. Müde und wieder um eine Einsicht bereichert. Mensch. Es geht mir gut. Ich habe allen Grund dazu.
Wenn ein Mensch mich anruft, den ich seit eineinhalb Wochen erst kenne, um mir zu erzählen, dass es schlecht um ihren Vater steht, um ehrlich zu sein so schlecht, dass er ein nächstes Jahr nicht erleben wird. Wenn sie mich also anruft mit den Worten: ich möchte Dich nicht belasten, ich hatte nur so das Gefühl, Dir das erzählen zu wollen. Dann fühle ich mich lebendig. Und warm. Und mal wieder um die Wichtigkeit meiner eigenen kleinen Welt ernüchtert.
Ich bin müde. Es ist schon morgen. Also heute. Ich muss ins Bett. Morgen geht es in Fahrgemeinschaft nach HH. Leider nicht zu meinem Kaesemann. Der nämlich setzt zu großer Kanutour an. Und ich. Ich werde genießen. Die Nordstadt. Und das Wiedersehen. Das längst fällige Wiedersehen. Ich freue mich.
Das U. lebt. Es hat mich angerufen heute. Danke. Danke. Danke.
Laune. Hurra. Ja doch. Ich habe zwar nicht sooo rasend lange geschlafen, nur wirres ArbeitgeberZeugs geträumt, noch nichts gegessen, kein Kaffee getrunken. Aber. Heute ist ein guter Tag für mich. Mein Spiegelbild ist mir wohl gesonnen und da ich mich heute aus brennenden Cockpits stürzen müssen- kann ich in Jeans und T-Shirt kommen. Ausgewählt Thomas Dybdahl. Hm. Doch. Gut. Ich bin dann mal weg.
Und, ach ja:
aus aktuellem Anlass:
Suchmeldung- das U. aus 8330 wird schon wieder vermisst. Alles gut da? Oder nerven ExNachbärn und Gönnies? Statusmeldung bitte.
Ich habe eine Blume, an der ich jeden Tag rieche, bevor ich losfahre. Ein nettes, wirklich sehr schönes Appartement, einen freundlichen Nachbarn, ein Auto, das mich jeden Tag zur Arbeit trägt, durch Stau und Hitze, vor mir steht meine neue Eigenkreation, Hagebuttentee mit O-Saft, ich sitze mit Tracy Chapman und Kerzen an einem Tisch, auf dem der Sarong von Adam liegt. Das B. hat mich eben angerufen, der Kaesemann schickt SMS, das U. aus 8330 schweigt, ist aber immer dabei, und mit der Lichten auf der Piazza ist es ebenso. Ich schlafe genug und ich lebe doch irgendwie in Luxus. Ich habe nette Kollegen, mit denen fahre ich am Wochenende spontan in die Nordstadt. Ich treffe nach viel zu langer, genau genug Zeit endlich J. wieder, und seitdem ich das weiß rufen die Krähen nach mir. Gestern habe ich eine uralte, voll funktionsfähige Schreibmaschine auf dem Sperrmüll gefunden, ein sogar mir bekanntes Modell, heute habe ich eine wirklich gute Beurteilung meiner Dozenten bekommen, der Tag war entspannt und nicht zu lang, morgen dürfen alle in Jeans erscheinen. Alles ist doch gut. Und doch. Irgendwie nicht. Ich frage mich in solchen Situationen immer wieder, ob ich zu viel erwarte vom Leben. Ob ich nie lange zufrieden bin. Ob es etwas wichtigeres gibt, als geliebt zu werden. Gibt es das? Und. Wenn nicht. Warum hab ich dann immer wieder diese emotionalen Durststrecken?
Klar. Es geht wird sich verändern. Alles. Und andauernd. Und vielleicht ist es eben das. Obwohl ich weiß, dass diese Veränderungen so wichtig sind. So will mein Herz doch nur Ruhe. Der Blick ist klar und geschärft. Das Herz bleibt weich und warm.
Ich weiß, worum es geht. Im Leben. Nach genug Zeit weiß ich es nun.
Das allein sollte genügen um zu beflügeln. Sollte es. Hm. Vielleicht morgen, oder?
Der Tag war ungnädig mit mir und ich habe es zugelassen. Luft so dick wie Gelee, Erinnerungen an Thailand, nur ohne Meer, der Kopf voll und schmerzend, Fahrradfahren brachte auch keine Besserung. Kaffee? Nein, auch nicht. Viel trinken? Fehlanzeige.
Und gleich schon geht es in die neue Woche. In eine Woche, in der ich, obgleich ich nie zu spät komme, dennoch jeden Tag Angst haben werde, zu spät zu kommen. Morgen, es darf gelacht werden, bitte, tut Euch selbst den Gefallen, morgen bekomme ich StylingTipps, jawoll, Haare und Schminke, Mensch, danach geht es in die Anprobe für die Uniform. Auf die sogar freue ich mich extrem. Vielleicht seh ich ja sogar rattenscharf damit aus? Weiß ich es? Nein. Aber dieser nette Hut, die Pillbox, hach, die mag ich. Und somit werde ich jedem dieser Tage wenigstens etwas Gutes abgewinnen, mein Vorsatz, ein leiser Vorsatz, den ich nur mir selbst aufsage und Euch aufschreibe.
Auf gehts. Aber. Erst einmal ins Bett. Küsse durch die Nacht
Also. Es ist Mitternacht. In diesem Moment. Ganz genau. Und ganz genau- ich habe immer wieder mit meinem Zeigefinger die kleinen goldenen Ausbuchtungen der Verpackung, die leer vor mir liegt, nachgezählt. Doch. Ohne Zweifel. Es sind ganz genau 23. GEWESEN. Also, eigentlich 24, aber eins hat Lars gegessen. Heißt im Klartext, ich habe innerhalb nur kurzer Zeit 23 Toffifee in mich hineingebracht. Und. Mir ist schlecht. Jetzt. Wundert niemanden, am wenigsten mich. Da hilft nicht einmal mehr Wasser oder Thomas Dybdahl. Ich bin eine verfressene, maßlose Kuh. Wie ein Dackel. Der frisst, wenn er denn die Möglichkeit hat, so lange und so viel, dass er sein Leben aushaucht. Hab ich mal gehört. Super. Mir muss nicht einmal die Gelegenheit geboten werden. Ich ermögliche es mir selbst. Ganz einfach. Vorwand suchen, Stimmen ausschalten, Fahrrad schnappen, lange Ladenschlusszeichen in den Himmel preisen, in das Geschäft der Wahl laufen und umherirren, anvisieren, anpeilen, stehen bleiben, Hand ausfahren, nein, ich mache keine halben Sachen, die kleine Packung ist was für Beckenrandschwimmer, ich nehme die große mit 48 Stück. Na ja, Rest hab ich ja schon gesagt. Nenn ich jetzt einfach mal spontan: glückliche EssStörung. Und die schon nicht mehr neue Rechtschreibreform was für das Hinterteil. Echt. Also. Ich bin dann mal weg. Es steckt halt viel Spass in Toffifee. Hm. Oder so ähnlich.
Gute Nacht. Würg.
Schon wieder Samstag. Eine anstrengend schöne Woche war das. Und nun. Sitze ich hier in Düsseldorf, sehe aus dem Fenster, die Sonne taucht die Blätter in ein strahlendes Grün und die Rabenkrähen haben die Eichhörnchen auf dem Baum vor dem Fenster abgelöst. In mir ruht es. Es ruht. Ich bin froh, dass es ruht. Und ich will und werde es erst einmal auch nicht mehr wecken.
Ohne ganz konkret und bemüht gesucht zu haben, wurde ich dennoch fündig. Ich habe ihn gefunden. Den Rythmus, der mich rührt und ausruhen lässt. Der Kampf ist vorbei. Die K-r-ämpfe sind vorüber. Und. Das auch nur, weil ich die Gegenwehr beiseite gelegt habe. Ich bin ruhig und zufrieden. Ich bin glücklich, klar und voller Liebe. Und verrückt. Ver-rückt. Aus dem, was mein Leben zu sein schien. Mehr. Aus dem, was ich zu sein schien oder zu sein glaubte. Und auch verrückt. Ja. Verrückt danach. Nach mehr. Wohl dosiert ist in Ordnung. Aber. Bitte. Mehr davon. Mehr brauche ich nicht. Nicht hier und nicht jetzt. Im Hier und Jetzt. Finde ich mich, mache die Augen zu und lasse mich fallen. Alles ist gut.
Heute Kraft und Licht,
besonders für meinen Gedankendreher im Wald in meinem Leben in seinem Leben in der Dunkelheit im Licht. Gesundheit für Richard und die verflixte Wade.
Liebe. Ja. Liebe. An mein U. aus 8330, dem es trotz des Schweigens sicher gut geht (oder?). Und an meine Lichte. Dem ersten Menschen, mit dem ich ein ZusammenLeben wirklich möchte und es mir vorstellen kann. Da muss ich nicht einmal "wirklich" sagen. Es ist, wie es ist. Und diese Liebe. Diese Liebe ist wie Liebe ist. Sie IST einfach.
Und. An den Kaesemann. Weil. Ich nichts dafür kann.
Und. Ja. An alle, die in meinem Herzen weilen. Und umgekehrt.
Gut. Dafür habe ich Freunde. Dafür, dass sie den Vorhang zurückziehen, wenn ich zugemacht habe und nicht sehen WILL. Gezetert habe ich. Und geheult. Toben wollte ich. Ich wollte nicht zurück. Nicht nach FFM, nicht in die Basis, nicht zu den anderen Teilnehmern, nicht in das Neonlicht und die Klimaanlage. Nicht in mein eigenes Unruhefeld. Ich wollte mich im Bett vergraben und alles sausen lassen. Ich wollte aufhören und woanders anfangen. Und nun. Ist der dritte Tag um. Und es geht mir gut. Ich freue mich auf die Tage, die kommen werden.
Mensch. 31 und derart unsicher. Sicher. Alles ist anders. Was bestimmt bei einem solchen Wechsel selbstverständlich ist. Alles anders, alles neu, alles offen. Und. Das ist es wohl. Offen. So offen wie es nur sein kann. Warum also. Wollte ich diese Türe zuschlagen? Warum sollte ich. Wollen?
Es ist also wieder und wenn ich es so will, und ich will, es ist alles gut.
Metamorphosen. In den Stunden von halb neun am Morgen bis um fünf am Frühabend bin ich geschminkt und adrett gekleidet. Um 16:45 dann habe ich mich, noch im Parkhaus, umgezogen. Lockere Hose, gemütliche Schuhe, Pauli-Kapuzenpulli und, klar, Mütze. Und jetzt bin ich Zuhaus. Im Licht und Dunkel zugleich. Im Ohr Cecilia und in den Augen ein Brennen. Im Herzen ein warmes Klopfen.
Danke. An alle, die sagten: gib der ganzen Sache noch ein paar Tage. Der erste Tag ist kein guter Tag, zu gehen. Ja. Das stimmt wohl.
wenn mich jemand fragte. Nach der neuen Arbeit. Wie alles kommen würde. Habe ich nur still gesagt, ich habe so im Gefühl. Das wird nichts. Wird nichts. Begründen konnte ich es nicht. Obwohl die Bewerbung durch war. Alles erledigt. Ich dachte, irgendwas würde falsch laufen. In der Organisation. Ja, wohl dort.
Und heute dann. Saß ich dort und es fiel mir von den Augen direkt in den Denkapparat. Es läuft falsch. Ja. Und zwar in mir. Ich kann das nicht. Ich bin NICHT stolz wie alle anderen, DAZU zu gehören. Ich habe nicht einmal das Gefühl, DAZU zu gehören. Und. Ich will SO auch sicher nicht DAZU gehören. Kollegen. Mit stolz geschwellter Brust stehen sie da. Glanz in den Augen. Sie sind stolz. Und es berührt sie, dieser Stolz. Ich denke. Ja. Was mich berührt, sind andere Dinge. Stolz ist mir nahezu ein Fremdwort. Berührung erlebe ich durch eine warme Umarmung, schreiende Rabenkrähen im Glockengeläut, durch Tränen, ob aus Glück oder Trauer entsprungen. Berührung ist meine Familie für mich und mir nahe Menschen. Die Treue von/zu ihnen. Berührung ist ein Buch, das mir alle Gefühle dieser Welt ins Herz trägt und ein Kaesemann, der die Seelenfenster nach langer Zeit endlich, endlich vom Nebel befreit. Berührung ist ein Patient, der sich meine Hand auf sein Gesicht legt und weint. Danach sich bedankt. Für meine Hand. Berührung ist Blut, Fleisch und Geist, und nicht Kleingeist und Leitbilder, hinter denen ich nicht stehen KANN.
Ok. Ich versuche es. Mehr kann und will ich nicht. Und. Wenn ich nicht mehr will, dann werde ich gehen.
Gedankenvögel am heutigen Abend an die Kolibriflügel und die schweren Beine. Damit. Es wieder gut wird.
Leute. Mensch. ES IST FÜNF UHR am Morgen. Draußen nicht mal ansatzweise hell. Und in meinem Kopf auch noch nicht wirklich. Sitze mit Milchkaffee vor dem PC und versuche, nicht aufgeregt zu sein. In einer schwarzen Hosenanzughose. Hosenanzughose. Aha. Heute geht es dann wohl los.
Und viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Also. Wer will. Wünscht mir einfach mal... viel Glück und so wenig unechte Fingernägel an anderen wie möglich. Und. Dass ich nicht in einen oder mehrere Staus komme. Und nicht... erbrechen muss. Wie dem auch sei. Wünscht mir Glück.
Ick meld mir bald, wa?!
Es ist warm und ich bin heute nachmittag für drei Stunden in meine Träume gekrochen. Um aufzuwachen, panisch, durch die Wohnung zu laufen, vor dem Spiegel stehen zu bleiben und mich zu fragen, wer ich eigentlich bin. Dass mir sowas passiert ist ist lange her. 12 Jahre um genau zu sein. Ich gehe ans Telefon und kann mich nicht an meinen Namen erinnern. Damals. Und heute blicke ich mich im Spiegel an und erkenne mich nicht. Und überhaupt. Wo bin ich?
Es dauerte einige erschreckend lange Sekunden. Bis ich wieder da war. Bis ich mich erinnerte. Und es ok fand. Ich zu sein.
Ich muss jetzt übrigens mal ein bisschen waschen und vielleicht auch mal wieder was essen. Heute ist Freitag. Ich habe noch keine Sachen gepackt weil diese Durchreise jetzt schon so lang andauert, dass ich geübt bin. In nur Minuten bin ich ausgerüstet zum Auswandern. Wenn ich denn nur wollte. Zehn Wochen sind doch ein Klacks. Oder? Hm.
Zehn Wochen Frankfurt am Main. Sind die ein Klacks? Ich weiß es nicht. Ich werde versuchen, sie klacksig anzugehen.
Und jetzt. Los. Sonst wird das nie was.
Küsse für Euch. Viele. Tiefgrüne im Gewitterlicht.
Im Kloster habe ich losgelassen. Nein. Es war nicht das Kloster. Es war. Ich. Es war die Gelegenheit. Die Gelegenheit nach viel zu langer Zeit des Festhaltens. An Dingen und Menschen. Knoten lösten sich. Gefühle fielen zu Boden wie reife Früchte.
Wieder Zuhause. Zum ersten Mal Zuhause. Erntend muss ich gestehen. Nichts ist wie es war und doch vieles ähnlich. Was aber sicher ist.
Das Ende in allem und jedem. Das ist sicher und ich nehme es. So an.
Und kaum
nehme ich es an. Dieses Schweigen. Erreichen mich nach langer, viel zu langer Zeit, Worte. Worte aus einem noch immer in mir atmenden Wortreich. Das Ende des Schweigens.
Loslassen. Alles und jeden. Und es passiert, was passieren soll.
Eben.
Alles oder nichts.
Elvis lebt und ich liebe Elvis. Ja und? Als andere auf New Kids On The Block standen war ich verliebt in Elvis. Das hat seinen Grund. Und nicht nur DIESEN HIER. Nein. Ich traf ihn, als ich ein Jahr alt war. Unter dem Weihnachtsbaum. Ich in Pampers und er in seinem weißen Anzug. Mir war egal, dass er 90kg mehr wog als ich.
Komischerweise bringen viele Menschen direkt mal "der war doch am Ende so fett" als Totschlagargument. Mensch. Echt.
MIR EGAL.
Für ihn würde ich nur meinen Vater nicht verlassen.
Noch Fragen?
Alles, was mich vor der Reise beunruhigt hat, ist ruhig geworden. Entscheidungen erleichtern das Leben, auch wenn sie nicht leicht fallen. Auch. Wenn sie risikoträchtig sind. Auch. Wenn sie nicht die direkten Wege zu sein scheinen. Auch. Wenn Angst mitspielt. Und. Tut sie das nicht meistens? Sie mischt immer mit. Zumindest bei mir. In mir. Angst. Wenn die Liebe und das Vertrauen hohe Wellen schlägt- liebt sie es, zuzuschlagen. Angst. Vor Verlusten. Vor Veränderungen. Vor Entscheidungen, die verändern. Mein Leben, meine Sicht der Dinge, letztlich. Mich.
Permanenter Wandel. Immer und immer wieder.
Heute berührt mich "From Grace", vor noch nicht allzu langer Zeit war es "Wake Up".
Heute esse ich zum Frühstück Mortadella ohne Brot, gestern gab es Brot mit Butter.
Jeden Tag springen auf dem Baum vor meinem Fenster die Eichhörnchen herum- heute nicht.
Vor 13 Jahren traf ich einen Mann. Von da an dachte ich, ich könnte nie wieder ohne ihn leben oder sein. Wollen. Und 2,5 Jahre später hing ich über der Kloschüssel, weil der Schluss so überraschend kam. Die Einsicht, auch ohne ihn zu überleben, ließ auf sich warten. Aber. Sie kam.
Alles verändert sich. Die Löcher, in die ich gefallen bin, sicher noch fallen werde, auch sie verändern sich. Sie sind nicht mehr so tief und wenn ich die Arme ausbreite kann ich zu beiden Seiten die lehmigen Wände ertasten.
Es ist gut und es wird immer besser.
Mit ein wenig Mut und Hoffnung. Und mit Wertschätzung. Ich schätze, was ich habe? Was ich bin? Ich sehe, was es wertzuschätzen gibt? Oder sehe ich es erst, wenn es einzubrechen droht?!
Hm.
Ich arbeite daran. Am Wandel.
Für das Licht. In meinem Leben.
GedankenPakete an
den Gedankendreher, dafür, dass alles gut. IST; das U. aus 8330, gegen alle Gönnies der Welt; die lichtstreuende Lichte und das FestHalten; das B. für alle erdenkliche Geduld; Mikie, für die Freundschaft und die Holzterasse; die Eichhörnchen in der Entfernung; O. aus der Traumstadt für das Verständnis; die nette Frau in der Personalabteilung. Geht doch auch so. An Lotte; meine Bella und Leni, Haltern und die Sippschaft ;O), an Richard auf dem Weg durch die Welt und Herzen. To Adam and my special NO.
Nicht zuletzt an den Heini. Ohne Worte. (... und natürlich an alle, die ich in meinem sich wandelnden, senilen Kopf schriftlich zu erwähnen vergessen habe)
Nicht viel getan heute. Nur geordert. Beim Universum. Geduld, Hoffnung, Liebe, Gesundheit, langes Leben. Alles andere ist mir egal. Jetzt.
Und hier. Komisch.