endlich
der Knoten ist geplatzt
ich dachte schon
das passiert nie
ich dachte
es versteinert mir langsam die Blutbahnen
und
das auswerfende Organ
aber
es ist passiert
gestern, vorgestern, heute
endlich
es tut weniger
weh
endlich
mein klarer Blick
zurück
und ungläubiges Staunen
Raunen
im Kopf
kein Fragen mehr
wie wahr das war
wie das war
das war
war
das war
das war einmal
vielleicht auch wahr
vielleicht
auch mehr vielleicht
als wahr
aber es war
xxx
(Es war einmal vor langer Zeit- der schlaflose Gedanke einer schlaflosen Nacht, der lebte weit draußen im Wald, abgeschieden mit seiner erdig-bepfoteten...)
xxx
(Es war einmal vor langer Zeit ein Augenfeuer, das mehr Holz brauchte, um nicht zu erlischen, dachte es, da traf es der Gedanke einer schlaflosen Nacht, der Holz dabei hatte für einen kurzen...)
xxx
(Und wenn sie nicht gestorben sind, dann könnten sie noch heute schlaflos sein.)
Heute hat ELVIS, mein ganz persönlicher Held, Geburtstag. Zur Feier dieses Tages bin ich einfach mal weg, einer in den vergangenen Monaten vernachlässigten Lieblingsbeschäftigung nachgehen:
Nach den Sternen greifen.
Hm. Viel zu lange nicht mehr gemacht.
Will jemand mitmachen? Und los...
Gestern habe ich fast, aber nur fast, mit dem virtuellen Mist aufgehört. Das B war nicht da, wie meistens, jeder läuft so auf seine eigene Art und Weise weg, Internet oder Party, Sport oder Drogen, wen schert es schon, alles einfach Wurst. Egal.
Weglaufen
vor sich selbst, vor allem vor sich selbst, vor dem Lieben, dem Leben. Ehrlich, ich verstehe das, sogar eingetaucht in schwere Müdigkeit und im Schein von Rio Reisers´Junimond verstehe ich es.
Jeder muss das für sich selbst entscheiden. Allein. Manchmal vielleicht auch einsam.
Ich habe mich längstens entschieden- DAFÜR.
Sehr geehrte Frau Axx T.,
wir dürfen Ihnen hiermit zu Ihrer Entscheidung herzlich gratulieren.
Sie haben das Komplettpaket gewählt, bestehend aus: LIEBE- durch Täler, aber auch über Berge im Höhenflug, am Tag wie in der Nacht, zwischen zwei Atemzügen, durch Ihre eigenen Abgründe und die anderer- inklusive Dunkelheit, auf die aber immer wieder Licht folgen wird. LEBEN- versteht sich von selbst. Das sich aber auch oft wie Sterben am laufenden Band anfühlen wird. und als besonderen Bonus gibt es DAS ICH- lernen Sie sich kennen, endlich, stehen Sie vor und gehen Sie Hand in Hand mit sich selbst, was zur Folge haben wird, nie wieder allein zu sein.
Herzlichen Glückwunsch, Frau Axx T.!
Wir dürfen Ihnen noch mitteilen, dass es keine Paketversicherung und keine Rückgabemöglichkeit gibt. "Entscheidungen wollen getroffen werden", und dann will das Leben gelebt, die Liebe geliebt werden. Auch das versteht sich von selbst.
Viel Spaß mit Ihrem Komplettpaket,
Ihr Sinnfinder-Team
Wuwu,
noch acht Tage Arbeit, dann bin ich frei.
Frei, zu tun.
Was zu tun?
Frei, zu sein.
Was zu sein?
Wer zu sein?
Wo zu sein?
Mir nah? Das wäre es doch.
Mal. Unendlich endlich.
Phänomenal sagst Du.
Das wäre phantastisch.
Phänomenal wäre phänomenal.
Zufrieden.
Ruhig.
Simple together.
So in etwa?
Oder nur ruhiger?
Etwas zufriedener?
Ich bin so müde.
Was machst du?
Hast du manchmal auch. Den Kopf voll?
Hm. Gedankendrehen am Abend. Schlaflos bei Vollmond. Im Hintergrund Alanis.
Ich hoffe, alles ist gut. Bei Dir. Und wird besser. Immer besser. Du hast recht, verdient hätten wir es. Nicht nur wir. Aber auch wir. Ja.
Jemand muss den Anfang machen.
Warum nicht wir?!
Kuss durch die Nacht, mit Mondlicht
Hey... ganz früh morgens, ziemlich gute Laune. Achtzehn nach sieben erst, wenig bis null geschlafen, der Vollmond schien mir in den Kopf und verscheuchte die Müdigkeit. Also bin ich schon ewig wach, habe bereits einen entspannten Milchkaffee getrunken und grad wird mir zum ersten Mal bewusst, dass heute einer meiner letzten sieben Arbeitstage ist. Hurra. Auf dem Weg Richtung ... Urlaub, Entspannung, Freiheit. Oh, das fühlt sich ja richtig gut an. Noch einmal. Hurra!
Die Lust auf was Neues ist wieder da. Und die Lust auf Ruhe. Und das Gefühl, dass beides Hand in Hand an meiner Hand gehen kann. Möglich ist. Alles möglich.
Na denn,
auf los gehts los, ich muss jetzt auch mal los.
Will jemand mit? Ich habe ja so viel Platz.
Dort, wo sich Menschen gern aufhalten.
Soooo viel Platz.
Kermit ist wieder da. Und jetzt sogar im wachen Zustand. Hm. Ich bin beunruhigt. Der Traum mit dem kleinen, fiesen Frosch und dem Gefühl vom Kopf im Schraubstock. Meinem Kopf. Das stimmt mich nachdenklich.
Das Kino gestern Nacht konnte mich auch nicht wohliger stimmen- Liebe, Liebe, Liebe, Liebe braucht keine Ferien, aha. Das ist interessant, auch diese Worte, die ich heute gelesen habe:
"Wie oft hatte er das schon gesagt, hatte bei den Frauen, die er kennen gelernt hatte, gehofft, dass es anders sein würde. Und er hatte sich darauf eingelassen, dass diese Frau die richtige sein würde. Wie oft war das passiert. Vier-, fünfmal? Dreimal? Im Grunde genommen war er in jede Beziehung mit dem Glauben gegangen, es würde für immer sein, es würde ewig halten. Und dann kam das Erwachen, dann erkannte er, dass er sich in eine Idee verliebt hatte, in die Vorstellung der Beziehung." (Das ist ein Zitat aus einer, nicht meiner, Geschichte und darf nicht geklaut werden.)
Na, kein Entsetzten. Wusste ich schon. Was es nicht besser macht. Weil. Geht mir auch so. Und das ist es ja. Immer und immer wieder.
Beginnen um irgendwann ein Ende zu finden. Gibt es DEN Einen?
Für mich?
Bin ich kompatibel? Mit irgendwem? Außer mit mir selbst?
Nicht auf der Suche.
Nur auf dem Weg.
Der Weg ist das Ziel, na, herzlichen Glückwunsch.
(Auf diesem Weg begleitet mich übrigens seit über vier Jahren das B., dafür Dank zu sagen fehlen einfach gesagt die Worte. Kompatibel oder nicht, allein bin ich nicht. Nie gewesen. Also wenn das nicht trägt.)
Vielleicht ist es zu staubig, wäre mal was ganz neues, könnt auch sein, dass ich zu wenig schlafe oder zu viele Stunden vor dem Bildschirm sitze.
Vielleicht scheint aber auch nur das Innere nach außen? Hm.
Ich werde erst einmal den Staub angehen, scheint mir das einfachste zu sein. Da aber gibt es das Problem, dass es keine Beutel mehr gibt und der alte überquillt. Klappe auf, ighitt, Klappe wieder zu. Neue müssen her. Kann man die mittlerweile auch online bestellen?
Nee, definitiv, wenn ich putzen will, muss, muss ich raus heute. Aus den Schlafklamotten zu allererst, danach aus der Wohnung, die ich mittlerweile auf etwa 40 Grad Celsius geheizt habe. Und draußen ist es kalt.
Aber es wird ja auch nicht besser, zumal ich über jede Tücke des Alltags stolpere. Momentan. Kartons, in die ich seit einem Jahr nicht gesehen habe, halb ausräumen und liegen lassen. Wäsche, halb sortiert, weiß zu weiß, schwarz zu schwarz, kann bunt auch zu schwarz, oder besser zu weiß? Keine Ahnung, mache ich mir morgen noch einmal Gedanken drüber.
An meine Frau H denke ich auch noch jeden Tag.
Und an die grüne Luftblase.
An die Lichte, der es besser geht,
an Februar und den Flug aus der Nordstadt,
an meine Zukunft.
An mich.
Das hört sich ja zuerst mal gut an,
wird ja auch immer wieder gern gesagt,
denk doch mal an Dich selbst,
wenn die Gedanken allerdings nur noch um mich selbst
kreisen
verliere ich gern mal den Überblick.
Deswegen-
ich hau jetzt mal ab.
Ich schaue aus dem Fenster. Grau. Windig. Und ein Kichturm, aus dem gerade eine riesige, grün-leuchtende Luftblase quillt. Ich freue mich. Halte inne. Gucke nochmal nach. 31 und grüne Luftblasen auf Kirchen?!
Nur ein Kirchturmdach, wenngleich grün- wer hätte das gedacht?!
Ich schmunzel.
Über mich.
Hm, schmunzeln, das ist doch schon wieder ein Anfang.
Hurra- ich begrüße
+den immer wiederkehrenden Anfang.
+in der Mitte der Nacht mit Sekt das Neue Jahr.
+die wieder einkehrende Liebe in meinem Herzen.
Für mich. Da ist sie ja.
+die Ruhe.
+die Worte, wenngleich nur geschrieben, die sich durch meinen
Verstand in mein Herz gewühlt haben- heute.
Auch dafür ein Lächeln.
Geht doch. Und sieht auch wesentlich besser aus. Mensch.
(Grausam, der Gedanke, die Mundwinkel könnten irgendwann in Abwärtsposition verharren wie bei Frau M., die die Todesstrafe zwar verurteilt aber die Schuld des Herrn H. nicht in Abrede stellt. Hm. Manchmal ist es nur ein Wort, das mir Brechreiz macht.)
Heute war ich in der Kirche, schon zum zweiten Mal in diesem Jahr. Hm. Ich würde mir Sorgen machen, auch noch darüber, wenn es nicht so wäre, dass Josef, Merlin, Romeo und Irina auch dort waren und ein großartiges Orchester einschließlich Opernsänger/in ihr wirklich Allerbestes gaben. In meinen Armen Romeo, der schnell einschlief, und kurz danach mein Hintern ebenfalls. Sehr unangenehm kann ich sagen. Und auch dort, im Klingen der phantastischen Töne machten sich meine Gedanken wieder einmal auf den Weg.
Gut. Halb neun und wie schon an den Weihnachtstagen habe ich nicht vor, die Korken knallen zu lassen. Und auch keine Böller. Kurz hatte ich überlegt, zu den Ärzten nach Köln zu fahren, Open Air, unter dem Motte: Ärzte statt Böller. Aber, auch dagegen hab ich mich entschieden.
Somit sind mehrere Menschen an verschiedenen Orten gemeinsam allein. Und auch wieder nicht.
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch. Ins Jahr 2007, in die Liebe, das Leben, das Lachen und das Ich.
Ich wusste ja, dass es darauf hinauslaufen würde. Den ganzen Sommer über habe ich die augenscheinliche Flucht vorgezogen, ab in die Hauptstadt, hurra, mal wieder in die Schweiz, Käse essen, und letztlich in die Nordstadt, von einer Metropole zur nächsten. In die Wg, in eine neue Wohnung, zurück in die alte Wohnung. Ich hatte vergessen, dass auf allem, wozu ich mich so entscheide, heimlich ein Preisschild klebt und die Rechnung auf jeden Fall kommt.
So hatte ich einen sonnig-vernebelten Sommer in zig verschiedenen Städten, habe tolle Menschen kennengelernt und dem feisten Leben gefrönt. Augen auf und durch. Vergessen habe ich den Berg, der in der Stadt an der Düssel auf mich wartet. Oder besser den Berg, den ich in mir von einem zum nächsten Event mitgeschleppt habe.
Hier bin ich nun und heute lief das Fass endgültig über. Hochwasser im Herzen, Hirn und in den Augen.
Weiche Beine und ein durcheinander gewirbelter Gleichgewichtssinn, ein Arzt, der bei meinen Anblick große Augen bekommt, mir aber keine Antidepressiva verschreiben möchte, weil dieser verdammte Berg WEG und nicht nur verdrängt werden muss. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Hm.
Wenn das mal nicht hart ist. Ich will mich ja nicht zu wichtig nehmen, aber vor sich selbst zu stehen, mit einem Blick ohne Milchglasscheibe, vor dem eigenen ICH und dem, was ich bis jetzt daraus gemacht habe oder mich nicht gewagt habe, daraus zu machen-
das gibt mir mehr Futter als der fiese, schwarze, zähnefletschende, laut knurrende Hund, der mich da gestern Nacht vor die Wand genagelt hat.
Meine Therapie, ganz banal und darauf bin ich sogar selbst gekommen: ICH!
Unterstützend Tröpfchen aus den Pflanzen und pro Tag fünf Minuten mit links schreiben. Die Emotion gehört unterstützt. Damit am Ende nicht die Logik siegt.
Damit allerdings hatte ich nicht so wirklich gerechnet.
hat die Nase und das Herz gestrichen voll.
Das habe ich so kommen sehen, ich sehe oft mehr, als ich wahrhaben will. Heute aber lief das Fass über und ich konnte NICHTS mehr.
Wiedergefunden habe ich mich beim Arzt, der mir sagte, dass er sich um mich sorge.
Ich mich auch. Wirklich.
Ich bin einfach traurig. Ich trauere. Immerzu und schon viel zu lange.
Heute sagte noch jemand: "Hm, aber wir haben uns doch in der letzten Woche gesehen, da hatte ich überhaupt nicht den Eindruck, als ginge es Dir so schlecht." Und
darüber kann ich mich nicht einmal wundern. Zulassen ist das Motto. Mal nicht den Clown spielen. Mal nicht stark sein. Leise sein und es zulassen, dass ich nicht immer zuhören kann. Und es auch nicht will. Und auch mal zuhören lassen. Chancen dazu geben.
Ich soll jetzt jeden Tag fünf Minuten mit links schreiben. Ich glaube, das soll meine rechte Hirnhälfte unterstützen, damit die Ratio nicht gewinnt. Hm. So ungefähr. Antidepressiva bringen nichts außer einem Aufschieben. Und ehrlich, ich habe so gar keine Lust, diesen Berg noch länger vor mir herzuschieben.
Mensch. Wo war ich eigentlich in den letzten Jahren?
Wo ich jetzt bin weiß ich nur zu gut. Ich stehe zum ersten Mal vor mir selbst und ha
Ich habe mal wieder sehr schlecht geschlafen. Um acht heute morgen hatte ich Dienst bei meiner Frau H.
Vor dem Wecker wache ich schon wieder auf, nach einer durch und durch unruhigen Nacht mit wirren Träumen von großen, schwarzen Hunden, die vor mir stehen und mich zähnefletschend anknurren.
Also stehe ich auf, hinter mir liegen nicht einmal vier Stunden Schlaf, mache mir einen Milchkaffee und sitze gedankenverloren auf dem roten Sofa, sehe, was ich der Welt passiert, bin zu müde aber, um mich schon so früh am Tag hineinzusteigern, als ich im Augenwinkel das Leuchten meines Handys wahrnehme. "Kai", mein Chef, es ist sieben Uhr.
Ich muss nicht arbeiten, Frau H. ist grad verstorben.
Ich denke noch, dass ich das schon wusste, als ich gestern Nacht verzweifelt versucht habe, Schlaf zu finden und zu halten. Vielleicht wusste ich es schon viel früher als ich es bewusst wusste, noch immer habe ich ihr nicht gesagt, dass ich im Januar gehe.
Wie gut,
sage ich noch, drücke meine Nase ins Sofa und stehe erst Ewigkeiten später wieder auf.
Meine Frau H. liegt im Sterben. Ich habe mich verabschiedet, gestern. Ich saß da, beobachtete ihre schwere Atmung, hielt ihre Hand und dachte an ihren morgendlichen Gruß, wenn ich in das Zimmer kam: "Der fröhliche Wecker ist wieder da." Und dann sitzt der fröhliche Wecker neben dem Bett und weint still, denn lauter habe ich mich nicht gewagt. Nichts, was sie noch hindern sollte, sich endlich zu trauen. Zu gehen.
Und dann bin ich gegangen. Traurig. Klar weiß ich, es gehört dazu. Und ich wünsche es ihr. So sehr. Dennoch laufen mir Tränen die Wangen herunter. Ein bisschen aus Trauer, ein bisschen, weil ich egoistisch bin und die Welt wieder um einen besonderen Menschen ärmer ist.
Ich bin eben erst aus den Federn gekrochen, die Nacht war lang, kalt und sorgenvoll. So sorgenvoll, dass ich mich heute morgen nach der Arbeit völlig übermüdet in der Kirche wiederfand. Seit wann glaube ich an Gott? Tue ich das überhaupt? Hm. In der Kirche war ich zumindest. Vordergründig wegen der Ruhe und für ein symbolisches Kerzenlicht für meine Patientin. Ich habe gehört, auch wenn sonst nicht gebetet wird, Gebete sollen helfen. Loszulassen. Hm.
Jetzt grad stehe ich also verschlafen am Fenster zum Garten, als ich sehe, dass die verflixte Nachbarskatze, die so gar nichts gemein mit Hui Buh hat, eine winzige Maus ... quält. Natürlich weiß ich, sie macht das nicht extra, Instinkt und so, ein bisschen spielen und am Ende nur halbtot beißen und liegenlassen. Großartig. Aber nicht mit mir, nicht in meinem Garten und nicht heute. Ehrlich gesagt an keinem Tag. Ich habe sie verscheucht, der wirklich winzigen Maus, die noch ziemlich lebendig war, frohe Weihnachten gewünscht und wieder mal der Natur ein Schnippchen geschlagen. Sagt man doch so. Ja, ja, ich mische mich immerzu ein. Aber diese blöde Katze ist doch satt. Insofern ist die Natur wohl nur geringfügig betroffen.
Heute passiert nicht mehr viel und das ist gut so. Ich bin so müde. Innerlich. Es ist gut, wenn ich im Januar gehe. Es ist gut, wenn ich aufhöre, mich um Kranke und Sterbende zu kümmern. Ich will mich um mich kümmern, mal so ganz und nicht nur halb. Meine Energie vorerst für mich halten. Ganz egoistisch.
Die Finger sind zwar kalt, das Herz aber warm. Physisch gesehen bin ich heute allein auf mich gestellt, auch wenn es genug Platz gibt, um sicher zu stehen,
gefühlt allerdings bin ich nicht allein weil bei allen, die in meinem Herzen weilen. Mir fehlt ein wenig der Weihnachtsbaum, ich werde dennoch keinen fällen nur weil ich den Geruch vermisse. Ich habe die Palme mit Kugeln geschmückt und ein paar Kerzen werden mir den Weg leuchten am heutigen Tag.
Ich bin dankbar für gestern, ein Treffen, zwar Trubel, aber diesmal auch mit Jubel und Heiterkeit. Neben dem Streifen meiner Person, das ich mit Hieben und Ellbogen zu verhindern suchte, es gelang auch, begleitet von bösen Blicken meinerseits, ich lasse mich nicht anfassen, basta,
gab es warme Momente, in denen die Erinnerung die Gegenwart traf. Und verblasste. Viel Platz ließ, für mich, die anderen, die Liebe und das, was kommen soll und wird.
Schön. Das muss Glück sein. Nein, das IST Glück.
Und das möchte ich so stehenlassen.
Heute LichterWünsche an Euch alle. Alle, die regelmäßig lesen, was mich trifft, was ich treffe oder wie ich das Leben angehe.
An alle, die mein Herz tragen.
An alle, die bei mir SIND und bei denen ich SEIN kann und darf.
Hm. Tatsächlich- an jeden einzelnen.
Mit einem leisen Danke.
Sollte es mich nachdenklich stimmen,
dass ich nicht mehr schlafen kann?
Dass ich jetzt schon zum dritten Mal eine kleine weiße Tablette zu Hilfe nehme?
Dass ich nachts schreiend im Bett sitze, weine und sage, dass hier alles überläuft, ich müsse das unbedingt wegmachen, sonst sei alles kaputt.
Dass mir abwechselnd heiß und kalt ist, obwohl ich erst 31 bin?
Dass ich die Feiertage allein verbringe, hey, allein heißt allein?
Dass mein Vater einen alten Baum fällen lassen will, nur weil er zur Hälfte dem verhassten Nachbarn gehört? Er ist doch mein Vorbild. Mein Held. Mein Papa eben.
Sollte es mich denn noch nachdenklicher stimmen, dass ich morgens mit den Worten "ich will endlich nützlich sein" aufwache, dieser Satz den ganzen Tag und länger durch meine Windungen donnert.
Ich google nach und wundere mich, nicht zum ersten Mal in der vergangenen Zeit, hier ein paar Beispiele:
Schlechtes Englisch kann auch nützlich sein. Laub im Herbst ebenfalls. Schmuck und Stichworte, lasst uns singen und nützlich sein, Seiten und Stress, für die Nützlichkeit des Sternenkrieges aber wurde kein Anhaltspunkt gefunden, sogar schlechtes LDL-Cholesterin kann nützlich sein, Märchen sind Mutmacher und gelten somit auch als nützlich, Newsgroups und Evaluation, Fernsehen, IDEENKLAU (also, da gibts jetzt mal klare Einwände meinerseits), Internetsucht, und dann, dann lesen meine übermüdeten Augen dieses hier: "erst für einander nützlich sein- später lieben".
Hm, das wird mir zuviel hier.
Und ich laufe den ganzen Tag mit diesem Satz durch die Welt. Ich will nützlich sein. Verdammt. Wo kommt das denn jetzt her? Und wenn soviele Dinge und Gegebenheiten so nützlich sein können und es angeblich auch sind- hey, warum werde ich diesen Gedanken nicht mehr los?
Ich will jetzt schlafen. WILL. Ende. Punkt. Die Schlafmittel von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Glückwunsch übrigens in den Wald... ich finde das großartig, ich könnte jetzt sagen, das habe ich gesehen. Aber.
In diesem Jahr ganz aktuell unter dem Weihnachtsbaum plaziert, drapiert, wie auch immer: Schönheitsoperationen jeglicher Art. Während sich X die Nase richten und die Falten straffen lässt, bevorzugt Y eine Fettabsaugung oder Brustvergrößerung, vielleicht auch beides in Kombination. Im TV hieß es so schön: Schönheitsoperationen statt Markenklamotten oder Videospielen. Hm. Ich versuche mich zu erinnern, vielleicht liegt es tatsächlich noch immer am Schlafentzug? Nein, auf meinem Wunschzettel standen weder Markenklamotten noch Videospiele und die Schönheitsoperation hab ich mir auch nicht von meinen Eltern schenken lassen. Krude Welt.
Gestern noch sah ich im TV Stella Deetjen, eine Deutsche, die mit 17 Jahren nach Indien reiste, es sollte ein Urlaub wie jeder andere werden, bis sie sich mit einer schlimmen Darmerkrankung am Straßenrand sitzend wiederfand. Der Einzige, der ihr Hilfe anbot, war ein "Unberührbarer", schwer an Lepra erkrankt. In Indien sind diese Menschen von der Gesellschaft ausgegliedert und werden in extra Ghettos abgegrenzt. Stella Deetjen nahm dieses Erlebnis zum Anlass, in Indien zu bleiben und zu helfen. Eröffenete eine Straßenklinik, mit nur 100 Dollar in der Tasche. Heute, über zehn Jahre später, kümmert sie sich nicht nur um die Lepraerkrankten. Sie hat ein Kinderheim für Straßenkinder gegründet und hat selbst einen Sohn, der 6 Jahre alt ist. Selten hat ein Mensch einen derartigen Eindruck auf mich gemacht. "Die Liebe, die Liebe ist alles, die Liebe, die Du gibst, sie kommt um ein Vielfaches zurück."
Ich soll nicht werten. Nicht urteilen oder schlecht sprechen. Hm. Aber- um nichts lieber hätte ich ein Flugticket nach Indien als eine Fettabsaugung. Zeit habe ich. Mut auch. Und, auch tatsächlich, Entschlossenheit. Es ist nur, wieder und immer wieder, dieses Geld. Hm- ach ja, Stella Deetjen braucht auch noch Geld. Für ein weiteres Kinderheim, zum Beispiel. Wer noch kein Geschenk hat, für die heiligen Tage, wer weiß, vielleicht ist es ja eine Idee?!