Ich sitze am pinken Mac und frage mich, ob Menschen, die mich gestern hätten sehen können, jetzt sehen oder sich in mich hineinfühlen könnten, denken würden, dass ich verrückt bin. Nur weil ich gelbe Badefarbe in diese großartige Wanne fülle und eine orangene Tasse voll schäumendem Milchkaffee, natürlich mit Honig, hineinstelle? Sieht schön aus, doch. Und in mir ist es ja auch bunt.
Vorletzter Tag mit der Lichten, die grad unterwegs ist. Auch das ist schön. Sein, machen, wonach die Lust ruft. Ohne darüber nachzudenken, ob es ok ist.
Gestern Abend auf der Reeperbahn, Kukuun, ein Höhenflug. Gabi gab alles, die Lichte ging darin auf, ich saß mit offenem Mund und glänzenden Augen, das Publikum hat getobt, Herr Panne auch. Hm. Da fällt es kaum ins Gewicht, wenngleich es traurig ist, dass ein mir ehemals so vertrautr Mensch so anders geworden ist als noch vor Jahren. Und es bestätigt mal wieder mich, den Weg des "ich bleibe mir treu", komme was wolle.
Hach- ach ja, ich war auf so einem Hüpfding, es war dunkel, blinkende Lichter alles, was ich ausmachen konnte im Auf und Ab.

Nach einem Bier, das fröhlich in mir schwappte. Kennt ihr doch, diese Dinger, an denen man links und rechts an Gummibändern aufgehängt wird, darunter ein Trampolin, und dann wird gesprungen. Salto vor, Salto rück, zwei Salti rück, hm, und dann wurd es irgendwann so komisch im Magen.
Huch, die Wanne ist voll. Ich muss los, ab in gelbe Schaumträume.
Gruß an alle, die mein Herz tragen. Und an aufgeräumte Küchen. Schon von draußen Licht zu sehen, wie schön.
lahoiha - Sa, 2. Dez, 13:08
166 mal durch die Augen ins...
Mit noch Handtuch auf dem Kopf sitze ich auf dem Bett und lausche dem monotonen Rauschen der Heizung, draußen scheint die Sonne in ihrem schönsten Gelb, ein Gärtner rückt den Bäumen im Hinterhof auf den Pelz und in mir ist es ruhig. So ruhig. Irgendwie lichtet sich alles. Vor Monaten noch wäre ich am liebsten mindestens hundert Tode pro Tag gestorben, nur um einfach mal nicht da zu sein. Nicht nur nur im Bett, im Dunkeln oder im Urlaub, nein, einfach nicht da. Immerzu die Frage, gut, nicht ganz ernst gemeint, aber manchmal nah dran: Wie lang muss ich eigentlich noch?
Hier und heute, und das auch schon seit einigen Wochen, ich kann sie zwar noch an einer Hand abzählen, die Wochen, aber der Anfang ist gemacht und von Tag zu Tag wird es besser,
also, zurück zum Anfang des Satzes, hier und heute gibt es nur noch eine Frage, die in mir hüpft: Wie lang darf ich eigentlich noch??!!
Nicht nur, dass das Atmen wieder fließt, teilweise hatte ich das Gefühl, einatmen klappt ganz gut, aber beim Ausatmen blieb immer ein wenig Restluft in den Lungen, es fühlte sich an wie ein viel zu praller Luftballon kurz vorm Platzen-
es manifestiert sich auch von Tag zu Tag mehr, wer und was in meinem Leben einfach mal BLEIBT. Auch nach Monaten und manchmal Jahren des Schweigens- was und wer hat Bestand, was nährt, wen nähre ich. Wer lässt mich, wie ich bin. Umgekehrt. Gegenseitig. Jeder für sich und doch ... ja, doch gemeinsam.
Lahoiha heißt übrigens Sehnsucht.
Leise ist sie geworden.
Gruß an Axx
lahoiha - Do, 30. Nov, 12:49
155 mal durch die Augen ins...
nämlich: mein nachtblaues Auto hat es ja schon ziemlich erwischt. Es steht noch in HH bei der Lichten vor der Tür und fristet ein zerbeultes Dasein. Jedesmal, wenn ich daran vorbeilaufe, entschuldige ich mich mit einem Handauflegen an der Wunde, für meine Schusseligkeit, die ja nun oft genug bewiesen wurde.
Gestern aber habe ich dann auch noch eine Nachricht auf der Mailbox von dem Unfallgegner, komisches Wort, er war ja eher das Opfer, das ich volley genommen hatte. Er sagt, es sei zwar nichts zu sehen, ABER unter der Stoßstange, bla, bla, alles verzogen und so, außerdem hätte VIELLEICHT die Anhängerkupplung einen abbekommen, kann, muss aber nicht (mit dem Gruß an jeden, der dabei an schimmelnde Duschvorhänge denken muss), man kann ja nie wissen, hinterher... und so weiter und so fort. Ende vom Lied, er sei bereit, für 250 Euro alles auf sich beruhen zu lassen. Und ich höre mir das an und kann plötzlich ihn mit seiner Frau, Arm in Arm, lustig lächelnd, jeder einen dampfenden Glühwein in der Hand, über den Weihnachtsmarkt in die vorweihnachtliche Atmosphäre eintauchen sehen, die 250 Euro in Scheinen aus der Jackentasche hängend, na, da ist dann doch dieses Jahr noch mindestens ein Geschenk mehr drin. Na, dann, herzlichen Glückwunsch, Frau T.
Wieder mal jemanden glücklich gemacht, so hab ich das gern. Und da sagen die Menschen immer, das sei schwierig. Ging doch ganz einfach. Ein bisschen geträumt, ein wenig zu schusselig, im falschen Augenblick nach links gesehen, und bumm:
schon wieder ein bisschen Glück verteilt.
Gut, meinen Segen hat er, mein Geld bald auch.
Geht doch.
lahoiha - Mi, 29. Nov, 11:22
162 mal durch die Augen ins...
is wahrscheinlich richtig so. Die späte Stunde und der Wein, da hab ich mich einfach nicht mehr im Griff. Ein leises Entschuldigung in die richtige Richtung.
lahoiha - Di, 28. Nov, 11:28
127 mal durch die Augen ins...
Noch HH, und nur zur Info, nicht bei irgendeinem Mann, wen auch immer das interessieren sollte. Noch bei der Lichten und die Tage sind Nahrung auf ganzer Linie. Die Nächte abgesehen von komischen Träumen von meiner eigenen Inhaftierung auch.
Sein. Lachen. Zwangloser Austausch und auch mal kein Austausch und Ruhe. Miteinander Ruhe auch ohne einander. Doch, das geht. Heute Abend dann lecker Essen, ja, auch Salamisticks mit ein bisschen Erinnerungsschwelgen. Geht doch runter wie Öl, oder?!
Ich geh auch öfter wieder raus, draußen schien heute neben ein paar Regenschauern die Sonne, ab ins Licht, und nach längerer Zeit, auch wieder ab ins Leben.
Ich grüße alle HH-er und den Hamburger Dickkopp im schnöden Hilden. Alle Hildener und wenn ich schon dabei bin, alle die dort auch arbeiten. Die Bella und auch die Kleene plus Anhang. Nordgrüße in die Schweiz, besonders nach 8330 ans stille U.
An Dennis und die Grippe. An O. und Lena in die Hauptstadt, und ja, an Jule.
Ans B. und die Tiere, die sich freischaufeln, alle zusammen. An yaya, dann in Berlin. Liebe nach Holland. Liebe auch nach England zum Stoppelhopser mit Hoffnung auf ein baldiges Treffen in der Heimatstadt.
Und an alle, die ich jetzt hier im Kerzenschein vergessen habe.
lahoiha - Mo, 27. Nov, 17:51
138 mal durch die Augen ins...
Hm. Zumindest hab ich nicht telefoniert, also während des Fahrens, das mach ich ja auch mal ganz gern. Ich weigere mich eben, von Motorola ein Headset zu kaufen, schon allein deswegen, weil bei denen z.B. schon die Akkuladegeräte nicht einheitlich sind und ich das als Halsabschneiderei empfinde. Bei Nokia geht das doch auch. Nun, das hat mich schon einen Punkt in FB, eine Anzeige und 60 Flocken gekostet. Ist aber schon was her.
Heute dann, wie gesagt, habe ich nicht telefoniert, nur kurz während des Haltens und Anfahrens im Stau nach links geguckt- das wars. Es krachte und mein nachtblaues Lieblingsauto, das mir so gute Dienste leistet seit Jahren, kriegt die Motorhaube nicht mehr zu und der linke Scheinwerfer ist zwar nicht dunkel aber hinüber.
Und? Der, den ich erwischt hatte, stieg aus und sagte ziemlich laut: So eine verdammte Scheiße!!! Ich musste an den letzten Unfall auf der A2 denken, während die Autobahn komplett gesperrt war, ich mich mittelschwer über den 2-stündigen Zwangshalt aufregte, erfuhr ich währenddessen durch die Medien, dass der Unfallverursacher eingequetscht war zwischen zwei Autos und letztendlich starb.
Großen Haufen auf den Blechschaden. Mensch.
Ich bin bereits in HH und die Lichte schon bei der Probe. Während sie aufgeregt ist lag ich in der Wanne und mache mich jetzt gleich mal fertig, oder zurecht, oder so.
Und- noch immer, Freude! Die nächste Woche wird gut.
lahoiha - Fr, 24. Nov, 19:02
144 mal durch die Augen ins...
Ích freue mich. Heute ist Freitag, heute ist ein guter Tag, ich habe lange geschlafen, lange geduscht, bin ausgeruht und mache mich, bei gutem, hellen Wetter, gleich auf den Weg nach HH. Hoffnungsvoll gehe ich davon aus, dass heute mal kein Tuborg- oder Königpilsener LKW vor mir umfällt und mich 2 Stunden auf der gesperrten Autobahn festnagelt.
Ein komisches Gefühl dennoch. Wieder nach HH, wieder A1 oder A2, wieder vier Stunden, wieder mit hüpfender Vorfreude-
nur nicht in den Wald. Nicht die rumpelige Auffahrt hoch, langsam, damit Hui Buh mir nicht unter die Reifen kommt. Kein Zeus als Möchte-gern-Wachhund, kein Specht am Nachbarsbaum. Und kein
Gedankendreher, der auf mich wartet. Hm. Komisch, doch. Schon krude, manchmal, das Leben.
Diese Schnelllebigkeit, die macht mir noch zu schaffen.
Aber: und das ist ja das Gute, ich freue mich seit Tagen auf die Woche mit der Lichten, auf Gemeinsamkeiten, nach denen einfach nicht gesucht werden muss, die da sind und gut ist. Auf Ruhe. Verständnis. Schwingen. Auf
WIR.
Huch- schon so spät. Und Freitag noch zudem. Jetzt mal los, sonst komm ich wirklich nie an.
lahoiha - Fr, 24. Nov, 10:53
133 mal durch die Augen ins...
Alles und jeder um mich herum scheint miteinander verwoben zu sein. Unglaublich und doch so wahr, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als es einfach mal zu glauben. Ohne Rückversicherungsfragen, ohne ungläubiges Augenkneifen.
Und sonst- müder Tag. Die Sonne habe ich nicht sonderlich vermisst, aber mein Bett. Das ist wohl das Schicksal der Festangestellten- ich muss halt einfach aufstehen und arbeiten gehen. Obwohl das Bett warm ist, draußen nicht mehr als 6 Grad und nass noch zudem. Dafür habe ich dann am Monatsende immer Geld auf dem Konto, das ist das ausgesprochen Feine an dieser Verbindlichkeit.
So, Endspurt. Nur noch weniger als 1 Stunde, danach einen Fleischlappen essen gehen. Ighitt. Morgen gehts dann zur Lichten und dem Erfinder der Leibnitzfüße, wenn auch in angemessener Entfernung.
Trotzdem, ich bin in satter Vorfreude. Wer in HH wohnt kommt doch einfach auch vorbei, Näheres gibts unter
WIR.
lahoiha - Do, 23. Nov, 18:59
128 mal durch die Augen ins...
Ein Tag ohne Internet liegt vor mir, aber eine Nacht mit tiefem Schlaf und ruhigen Träumen hinter mir. Alles wird klarer. Es geht mir gut. Schönes Gefühl, dieses Glück. Unabhängig von einer Person an meiner Seite, nur abhängig von mir. Wo bin ich eigentlich gewesen in den letzten Monaten und... länger?!
Gedanken an die Lichte... Du fehlst mir und hier!
lahoiha - Mi, 22. Nov, 07:23
142 mal durch die Augen ins...
Könnte es doch immer so sein. Heute morgen habe ich,
nach Träumen von Maden, die auf meinen Füßen krabbeln und von meinem verpassten Meditationstermin am heutigen Tag,
warme Strahlen auf meinen Augen gefühlt. Ich blinzele also, es wäre ja nicht das erste Mal, dass ich mit angeschalteter Nachttischlampe einschlafe,
und blicke in die bunte Herbstsonne. Die Blätter, die sich noch stur gegen das Verwehen wehren, geben ihr Bestes und protzen mit einem weichen gelb-orange, das den Nachbargarten erhellt.
Nahezu vergessen alle Nicht-Orte der vergangenen Wochen,
fast vergessen auch die Nicht-Worte, die über die ausgebliebenen Worte hinwegtäuschen wollen,
ich blicke hinaus, sehe mich selbst mit gelb-orangenem Schimmer im Gesicht und in den Augen am Tisch sitzen, meinen schon immer Helden Elvis im Ohr, You´ll never walk alone, der Gute, gestern das endlich Geburtstagsessen mit dem W.- Bestand seit über 10 Jahren, heute die Kleenste und Maya, alles mit mittlerweile Traumgewicht. Im Februar wartet schon das Meer auf mich, schlank und mit mir allein, es sei denn, die Lichte möchte sich zu einem schlanken Tauchgang mit mir entscheiden, was ich mit dem Herzen begrüßen würde.
Und überhaupt, wo ich da schon einmal bin, dem Herzen geht es gut heute. Warm und weich klopft es hinter dem Sternum einen geregelten, Nicht-Begleiter-vergessenden Rythmus
das nutze ich für Grüße an Menschen, die mich begleiten und warm halten, an:
meine Bella und Leni, für das Geschaffte; O. in FFM, ebenfalls für das Geschaffte; den W. für den gestrigen Abend mit Staunen und ja, Liebe; das U. in 8330 mit der Frage, läuft da was? Die Lichte, die heute müde sein muss, ich denke an Dich; den Dickkopp und den Richtungswechsel; Alex aus M.- mit Himalaya-Reis; Jule und den Phototermin trotz zu kurzer Haare; und an A. aus dem Frikandelland mit viel Kraft; das B., die Tiere und den frühen Termin;
und letztlich- an Elvis und den heutigen Tag, mit PUPS an alle Nicht-Orte und Worte und so...
lahoiha - Di, 21. Nov, 10:29
139 mal durch die Augen ins...
2002 war ich im Rahmen meines 2monatigen Südafrikaurlaubes auf Robben Island, der ehemaligen, seit 1994 erst ehemalig, Gefängnisinsel. Sie ist 500 Hektar groß und 12 km vor der Küste Kapstadts gelegen. Nelson Mandela verbrachte dort in einer der Zellen, die nicht mehr als 5qm messen, 27 Jahre seines Lebens. Nach der halbstündigen Überfahrt mit dem Katamaran, der nach einem der Flüchtlinge benannt ist, die nicht ertranken in der Kälte des Meeres vor Kapstadt oder gefressen wurden von Haien,
wurden wir, eine Gruppe von etwa 30 Menschen, am kleinen Bootsanleger von einem ehemaligen Häftling in Empfang genommen. Ein großer, farbiger Mann mit offenen, stechenden, aber gütigen Augen. Noch ehe wir auch nur ein bisschen der Insel sichten konnten führte er uns in einen kleinen Betonbau, in einen kahlen, kalten Flur, glatte Wände und Neonlicht. In das Zimmer links neben der Eingangstür. Schmale Bänke an den Wänden. Er forderte uns zum Setzen auf, und nachdem ein jeder seinen Platz unter den vergitterten, kleinen Löchern gefunden hatte, die Fenster darstellen sollten,
schlug er mit einem ohren- und gefühlbetäubenden Knall die schwere Stahltür zu. Alle erschraken und zuckten zusammen, der Rest Tageslicht, der durch die Fenster fiel, machte mir eher Angst als das Zimmer zu erleuchten. Ganz plötzlich war es dunkel und still. "Das war das Erste an jedem meiner Tage , die ich hier erlebt habe." Damit begann er die Geschichte, die der Insel, die der Häftlinge, seine eigene Geschichte. Er sprach laut, gleichzeitig aber mit ruhiger, gefasster Stimme. Er wurde damals verurteilt weil er an einem Bombenanschlag beteiligt gewesen war, der mitten in der Nacht auf ein menschenleeres Regierungsgebäude verübt worden war, für die Freiheit, gegen die Apartheid. Lebenslange Haftstrafe. Er fuhr fort. Eines Tages wollte ihn sein Vater besuchen, die Bewilligung hatte Monate gebraucht, und kurz nachdem er die Insel betreten hatte wurde er aus dem Hinterhalt von 9 Schüssen in den Rücken getroffen und starb.
Die Häftlinge mussten auf dem kalten Boden schlafen, auf dünnen Strohmatten auf Beton, er kniete sich hin um uns zu demonstrieren, wie sie gefoltert worden waren. Es dauerte nicht lange, da ging ob dieser menschenverachtenden Demonstration, die keine Geschichte und soviel mehr war als nur Demonstration, Schluchzen durch den Raum. Mir war übel, ich hatte Probleme, die stickige Luft in meine Lunge zu ziehen.
Er stand auf. Schwieg. Beobachte seine Worte, die noch durch den Raum waberten, gab der Reaktion der Menschen, die dicht gedrängt an den Wänden saßen und sich teilweise aneinander klammerten, Zeit. Das schwache Neonlicht flackerte und surrte monoton.
Kurz bevor die Stille unerträglich zu werden schien hob er seine Stimme wieder an. Ich weiß nicht mehr genau, was er sagte, meine Erinnerung weicht noch heute der Kälte und den Tränen, die mir aus den Augen auf den glatten, leicht grün schimmernden Boden fielen.
Ich weiß nur, dass ich durch mein Weinen hindurch verwundert war. Das was ich hörte klang nicht gebrochen, nicht hasserfüllt, nicht traurig oder selbstbemitleidend. All das hatte ich erwartet und fast vorausgesetzt.
Er war gütig. Er war sanft. Er sagte, er hätte diesen Menschen verziehen. Vergeben. Den Mord an seinem Vater, die Verletzungen seiner Person, die körperlich waren und noch jetzt seine Haut zierten, die Verletzungen an seiner Seele. Und er schien glücklich.
Als wir schließlich gingen, die Tür öffnete sich langsam schnarrend, frische Luft schlug mir entgegen, blieb ich vor ihm stehen und sah ihn an. Ich wollte ihm meine Hand geben, ihm sagen, wie sehr ich ihm dankte, zu ihm aufsah, ihn bewunderte... aber noch bevor ich etwas sagen konnte nahm er meine Hand in seine, lächelte, nickte, bedankte sich BEI MIR. Ich blieb stumm und ich habe auch nie das Gefühl gehabt, dass Worte nötig gewesen wären.
xxx
Warum ich das alles schreibe? Heute? Weil ich denke, dass ich mich in der letzten Zeit mal wieder ein wenig zu wichtig nehme und weil ich es leid bin, in meinem eigenen Gezeter und Mordio zu ertrinken.
Und, am Ende,
geht es auch noch um das
Verzeihen. Um das Loslassen.
Ich möchte beides können, nicht beherrschen, aber können und in mir wohnen haben.
Für die Freiheit. Meine eigene.
xxx
lahoiha - Mo, 20. Nov, 17:02
152 mal durch die Augen ins...
Ich nehme Worte ja gern auseinander. Ich weiß nicht mehr genau, wann das angefangen hat, aber mein Lieblingswort war schon immer "beziehungsweise". Beziehungs und weise, wie ich finde, eines der schönsten Wörter überhaupt.
Und jetzt sitze ich da seit Stunden und grübele über "verliebt" nach.
Verlaufen, verlieren, verraten, verspielt, verirrt, verrenkt, vertan, versucht, vergeblich...
ver-liebt.
lahoiha - So, 19. Nov, 23:59
125 mal durch die Augen ins...
Zuhaus.
Auf dem Rückweg von HH habe ich noch mit meinem Vater gesprochen, wohl dem einzigen Menschen, den ich für immer und vorbehaltlos lieben werde und auch darf. Schön.
Er ist entsetzt. Über mich. Auch. Ich ja ebenfalls.
Und heute bin ich dann Zuhaus geblieben. Nach ein paar Tagen mit der Lichten an meiner Seite hatte ich keine Lust auf irgendwen sonst. Also gab es Kerzen, Tee und Musik, die Heizung voll aufgedreht, das Herz auch.
Und ich habe mich für Dienstag für einen Kurs angemeldet, Einführung in den Buddhismus, gefolgt von einer geführten Meditation.
Ich bin dermaßen ruhig innerlich, dass ich Bedenken habe, diese Ruhe könnte in die falsche Richtung gehen. Deswegen konfrontiere ich mich ganz bewusst damit.
Komisch.
Ich bin wirklich entspannt. Sehr seltsam. Vielleicht haben diese drei Horrortage ja echt alles Gefühl abgetötet. Schade, wie ich finde. Denn vorher bin ich geplatzt vor Gefühl.
Und nun- gehts wohl nach vorn. Ein verhaltenes Hurra. Freigeschaufelt von Allem und Jedem stehe ich mir nun mal wieder gegenüber, mir allein. Befremdlich. Vor allem die Schnelllebigkeit, die mich immer wieder streift.
Auch befremdlich, wie wenig Authentizität in den Menschen steckt.
Ob es nun ein Erzieher ist, der sich an Kindern vergreift,
ein Arzt, der ohne jegliche Ethik durch die Krankenhausflure streift,
ein Poet, der sich im echten Leben wie ein Schwein aufführt,
ein Empath, den Tränen nicht rühren.
Der Effekt von Echtheit. Nur ein Effekt. Auch der Axx-Effekt hatte weniger zu sagen als gedacht.
An alle Menschen, die echt echt sind in meinem Leben,
echte Grüße. Auf die Echtheit und den Bestand.
lahoiha - So, 19. Nov, 21:49
134 mal durch die Augen ins...
Gestern, noch immer HH, noch immer die Lichte an meiner Seite. Wir waren im Planetarium und ich habe erfahren, dass dem Orion-Nebel alle Sterne, Planeten, Galaxien entspringen.
Wir sind nur Sternenstaub. Staub der Sterne, leztlich- Sterne.
Wie schwer kann es bei dieser Gewissheit, Klarheit eigentlich noch wiegen, dass mein kleines, großes Herz
um einen gedankendrehenden Waldmenschen trauert?!
lahoiha - Sa, 18. Nov, 13:42
126 mal durch die Augen ins...
Gut. Es wird gehen und tatsächlich, ich hätte es nicht gedacht, es geht. Doch. Es wühlt zwar innerlich, dennoch, es GEHT. Wortwörtlich.
Heute morgen aufzuwachen, ganz in HH, fast ganz bei mir, neben einem warmen, ruhig atmenden menschlichen und mich auch so behandelnden Wesen, lässt vergessen. Auch das neue Armband an meinem Handgelenk.
Es ist komisch. Ich erliege immer wieder Manipulationen und rhetorischen Kniffen. Und das lässt mich von mir weggehen. Ich bin noch nicht so weit? Hm. Vielleicht doch weiter als vermutet. Weiter im "bei und mit mir Sein" als erahnt. Es tut gut im Nachhinein zu sehen, wie echt ich geblieben bin. Wie nah, auch mir selbst. Und warm. Trotz innerer Qualen. Ich stehe heute morgen vorm Spiegel. Sehe mich an. Und was soll ich sagen. Es gefällt mir. Mir gefällt, was und wen ich sehe und dass ich in der Nähe der Wärme geblieben bin obwohl mir so eisig kalt war. Ich bin froh, dass mein Herz der Umklammerung nicht nachgegben hat.
Der Weg ist frei. Und klar.
Mal wieder- nur zu mir.
lahoiha - Fr, 17. Nov, 11:57
120 mal durch die Augen ins...
I LOVE YOU. GOODBYE.
lahoiha - Mi, 15. Nov, 10:20
112 mal durch die Augen ins...