Tagebuch oder so

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Ich

verstehe das alles einfach nicht. Ein Himmelreich für ein kleines Loch im Kopf, damit wenigstens ein paar Gedanken herausfallen können. Ich will sie ja nicht verlieren oder am Boden zerspringen sehen, nur auffangen in meinem Lieblingsschuhkarton und wiederbeleben, wenn ich sie brauchen oder vertragen kann.
Doch, ich mag den Winter, Bodennebel und den Atem, der sich feucht in meinem Gesicht fängt, kalte, lungenfreundliche Luft. Doch, ich mag den Winter, selbst wenn er grau ist. Aber ich habe in den letzten drei Tagen 36 Stunden gearbeitet, morgen noch einmal ein Dutzend Stunden. Der Winter ist draußen, ich drinnen. Das führt dazu, dass ich selbst ihn vermissen kann. Wenn ich mir nur etwas Mühe gebe.

Was macht eingentlich das U.?
Und Herr S. aus A. - schon DAS Video ist ja mittelmäßig gruselig. Hm. Na dann Prost.
155 mal durch die Augen ins...

Dienstag, 19. Dezember 2006

Liebe ist orange

Heute haben mich um 10:30 Uhr meine Chefs geweckt, telefonisch, versteht sich von selbst. Mit der Info, dass ich um 14:00 Uhr arbeiten muss. Meine Frau H hat es geschafft, ein erneutes Mal. Und leise nur, denn auszusprechen fehlt der Mut, frage ich mich heimlich, wie so etwas sein kann. Seit eineinhalb Jahren ans Bett gefesselt, nur noch atmend, weil ein Beatmungsgerät hilft, kein Sitzen, kein Reden, das gleiche Zimmer, mehr noch, der gleiche Blick, wenn die Augen umherstreifen, nur Denken und Sein. Und sagen darf ich es nicht, aber was ich ihr wünsche ist nicht ein frohes Weihnachtsfest sondern ein Loslassen, ein friedliches Gehen.

An solchen Tagen, bei diesen Einsichten, rückt alles in eine entspannte Distanz, meine Problemchen, dieses Kreisen um meine eigene Person, mein Vermissen, wen oder was auch immer betreffend. Die Zeit läuft, manchmal gegen mich, manchmal für mich. Heute nichts von alldem. Sie läuft mit mir, so fühlt es sich an. Mal kein Schweben, kein Herumirren, kein Suchen.

Ich war noch Kaffeetrinken, habe mich zu einer alten Dame gesetzt, ihr Gesicht von Falten und dem Leben gezeichnet, kaum dass ich saß streckte sie mir die Hand entgegen und sagte: "Können Sie mir bitte noch einen kleinen Milchkaffee holen?"
Kurz nur blitzt die Uhrzeit vor meinem geistigen Auge auf, die Zeit, wieder diese Zeit. Mit mir? Gegen mich? Anders- gegen sie? Mit ihr? Ich nahm also das Geld aus ihrer Hand, 1,10 Euro, realisierte, dass das in keinem Fall reichen wird, wir sind bei Starbucks im Jahre 2006, sie murmelte noch leise was von "ist vielleicht ein bisschen zu wenig" und ich trabte los. Wieder vorbei an dem Mann mit den langen Beinen.
Der Rest des Tages war entspannt. Das Lächeln meiner Patientin, wenn sie mich erblickt, entschädigt mich für wirklich ALLES. Ich traue mich nicht, ihr zu sagen, dass ich ab Mitte Januar nicht mehr zu ihr kommen werde. Das kann warten, bis nach Weihnachten bestimmt.

Entspannte Grüße an
das U aus 8330, hätte Dich gern mal wieder für Sushiorgien um mich; Dennis und Sonja, mit Dank für die rosa Pracht; meine Bella und Leni und die Harmonie; Richard und die Zwangspause, mit guter Besserung und baldigen Wortmalereien; Kris in der Nordstadt; Alex mit Eierlikörtörtchen; das Tinchen mit viel Kraft; den Gedankendreher, Hui Buh und die Ruhe; rote Herz- und Jackengrüße an Oliver und Lena; den Kaesemann und seine Samtkralle,
und ans B., ja, für die Freundschaft und das Verständnis und den Naturschutz.

Und am Ende und somit am Anfang:
Orangene LichterLiebe ins ÜberAll
185 mal durch die Augen ins...

Montag, 18. Dezember 2006

Bodennebel

"Hallo, ich hätte gern eine Packung Felis, Johanniskraut."

Es ist schon spät am Abend, die Apotheke ist voll, draußen ist Bodennebel, passt zu meinem Herzen, die Menschen rennen noch immer im Trubel, nicht aber Jubel oder Heiterkeit, durch die viel zu engen Straßen. Ich war nur kurz unterwegs, mit dem Rad, jetzt aber reicht es mir bereits. Die kalte Luft tut zwar gut, aber die kann ich auch bei offenem Fenster genießen. Und in der eigenen Wohnung muss ich auf niemanden aufpassen außer auf mich selbst.
Die junge Frau hinter der Theke lächelt verständnisvoll und geht nach hinten. Ich bin froh, dass sie nichts weiter sagt, zu viele Menschen hier in dem Neonlicht, direkt neben und hinter mir, schon allein der Name Johanniskraut kam nur zögernd aus meinen Stimmritzen.
Als sie wiederkommt hat sie eine Riesenpackung in der Hand , 100 Stück, ich rechne nach, das sind ja über drei Monate, da wollte ich längst in der Sonne sein, ohne orale Stimmungsaufheller.
"Ist Ihnen die Packung zu groß?"
"Was kostet die denn?"
"23,50Euro."
"So ein Mist" denke ich. Nochmal nachrechnen, tut sich nichts am Preis.
"Dann nehm ich doch lieber die kleine Packung."
Hinter mir klingelt erneut die Türglocke, ich kann die nasse Kleidung der Menschen riechen und muss meine Übelkeit unterdrücken. Riecht nach feuchtem Cordanzug, denke ich noch, als mich die Stimme der Verkäuferin erneut aus meiner Phantasie reißt.
"Die muss ich leider bestellen, für morgen."
"Hm."
Ich nehme ein leises Schnaufen von rechts wahr.
"Gut, dann nehme ich eben die große Packung."
"Nehmen Sie die Pille?"
Laut, das war laut, viel zu laut. Wen interessiert es hier eigentlich, ob ich mit 31 die Pille nehme oder dass ich zur Zeit auf jeglichen Verkehr dankend verzichte?
"Äh, nein."
"Gut, weil ansonsten hätte ich Ihnen sagen müssen, dass..."
Und sie sagt es. Der junge Typ hinter mir, der auch noch gut aussieht, verlagert sein Gewicht aufs andere Bein und schaut auf sein Handy. Er hat keine Zeit mehr oder er will mich über diese Peinlichkeit retten, denke ich.
Und wieder die Stimme der Apothekenfrau.
"Bitte aufpassen, wenn Sie unter die Sonnenbank gehen, das kann Flecken geben."
Wusste ich schon.
"Gut, danke."
So langsam reicht es mir.
"Warum nehmen Sie eigentlich Johanniskraut?"
Spätestens jetzt wird mir wirklich übel und ich merke, wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Die letzte Röte in meinem Gesicht ist lange her und so schnell werde ich normalerweise nicht rot. Das will schon was heißen. Ich überlege kurz, ob ich es ihr sagen soll.
"Ich nehme Johanniskraut, weil Bodennebel liegt. Und dazu ist es noch dunkel." Und gegen Menschen wie Sie.
"Ach so, also einfach nur so zum Chillen?!! Und???"
"Und was?" Tick, tack, eins, zwei, drei, Heuwägelchen, doofer Spruch, klappt auch nur, wenn ich ihn laut ausspreche.
"Hilft es denn?"
"Ehrlich?!" Das scheine ich mit leicht irrem Unterton ausgesprochen zu haben. Oder es war mein Blick durch die zusammengekniffenen Augen. Die Zornesfalte dazwischen? Egal.
Sie zuckt, guckt leicht verunsichert und ziemlich blond in mein Gesicht und dann zu ihrer Kollegin.
"Jetzt grad hilft es ÜBERHAUPT nicht! Mehr."
Ich glaube, diesmal war ich laut.
Sie steht und steht und sagt nichts mehr. Hinter mir geht ein Raunen durch die Menge.
"Hallo? Sind Sie noch da? Wenn ja, dann nehme ich jetzt bitte SCHNELL die große Packung, zahle mit Karte, fahre durch den Bodennebel und suche die Sonne."

Ich habe heute Abend direkt zwei Kapseln genommen. Nur, damit ich beim nächsten Mal in der Apotheke gewappnet bin. Außerdem müssen die ja jetzt weg.

Sonst ist aber alles blande gewesen heute. Entspannt geht die Welt zugrunde. Oder so. Gut so.
120 mal durch die Augen ins...

first day of my life

remember the time
you drove all night
just to meet me in the morning

yours is the first face that I saw
I think I was blind before I met you

this is the first day of my life
I´m glad I didn´t die before I met you

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181 mal durch die Augen ins...

Zürich, der Wald und Düsseldorf

Schlaflos. Auf den ersten Blick nicht nur ich, auch in der Schweiz brennt noch Licht. Im Wald ebenso, wenn auch nur spärlich wie ich vermute. Ich finde keinen Schlaf, dabei habe ich überall gesucht.
Gegen die schlechte Laune am Tag hilft Verbundenheit und der Johannis. Zwei mal täglich.
Gegen die Schlaflosigkeit sollte warme Milch mit Honig, Fencheltee, Badewanne und Harry Potter als Hörspiel helfen. Hilft aber alles nichts. In dieser Nacht zumindest bleibt das Licht in Düsseldorf an. Die Arbeit, der frühe Termin, der mich sonst auch immer zur Nachtruhe zwingt, fällt außerdem aus. Meine Frau H. ist krank. Im Krankenhaus. Ich voller Sorge und auch noch arbeitslos dazu. Wann ist die Nacht eigentlich per Definition vorbei? Soll ich noch spazieren gehen? Noch mehr Milch trinken? Noch einmal Zähne putzen? Oder wie? Na, auch das ist die Tücke der Schlaflosigkeit- Schlaftrunkenheit macht die Entscheidungsfindung nicht einfacher. Deswegen bleibe ich einfach mal vor Ort und behaupte meinen Platz.
120 mal durch die Augen ins...

Sonntag, 17. Dezember 2006

Huch!

Es ist schon wieder spät und in Anbetracht der Tatsache, dass ich morgen arbeiten muss, macht mir das ein verhaltenes Grummeln im Bauch. Heute habe ich meinen langjährigen Freund S. wiedergetroffen, nach langer Zeit mal wieder , ein Mann, der mich mal von der Bettkante gestoßen hat, bzw so weit kam ich gar nicht, und dafür bin ich ihm, nachdem ich natürlich zu allererst mal tierisch eingeschnappt und beleidigt war, jetzt ziemlich dankbar. Ich rede hier nämlich schon von mindestens 7 Jahren Freundschaft. Durch Dick und Dünn, auch wortwörtlich.

Huch- ja. 63 Besucher heute? Ist da ein Fehler? Falsch gezählt? Wo kommen die ganzen Menschen denn her? Oder-
wo kommt Ihr denn alle her?

Doch, ich freue mich darüber. Aber es erstaunt mich. Weil ich nie dachte, dass irgendwen mein "Herumgepitschere" (Zitat) mit Worten interessiert.


Grüße in den Wald und ein Augenstreicheln
und LichterLiebe in das Luftschloss
132 mal durch die Augen ins...

für´s Herz

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... zumindest für mein Herz...
120 mal durch die Augen ins...

Senile Bettflucht?

Ist Schlaflosigkeit ansteckend oder sind die Schlafbakterien meiner Matratze über die Weihnachtstage im Urlaub? Sonst war es immer so wohlig, hinlegen, Augen zu, Kribbeln auf der Haut und ab ins Traumland. Jetzt geht das nicht mehr. Hat einfach aufgehört und wenn ich nicht grad, wie gestern Nacht, arbeite und mich um andere kümmere, liege ich oft stundenlang wach und beobachte die Gedanken hinter meinen Schädelknochen bei ihrem Herumgeschubse. Schwer auszumachen, ob es in der Stadt oder in meinem Kopf voller ist. Und nichts fällt von allein einfach mal heraus. Nicht die Menschen aus den U-, S- oder Straßenbahnen, nicht die Gedanken aus der Umlaufbahn meiner Synapsen. Klicker klicker klicker. Das trocknet aus, dieses Denken.Wer hat eigentlich Tees mit Namen wie "Momente der Sehnsucht", "Momente der Liebe", "Momente des Glücks" erfunden?
Vielleicht sollte ich auch einmal etwas erfinden?
Einen Tee vielleicht, der "Momente seniler Bettflucht" heißt oder sogar Rückflugtickets für Schlafbakterien? Gut, es reicht.

HAPPY BIRTHDAY AN DEN KAESEMANN!!!!!
150 mal durch die Augen ins...

Freitag, 15. Dezember 2006

Seit Ewigkeiten

das selbe Lied. Und seit noch längerer Zeit komische Gedanken. Draußen scheint die Sonne und das stimmt mich versöhnlich, mit mir selbst. Alle anderen tangieren mich zur Zeit wenig und die, die wichtig sind oder sich so anfühlen, die bleiben es auch an solchen Tagen.
Einunddreißig und manchmal denke ich, ich könnte auch genauso gut wieder 19 sein. Da habe ich in einem Wohnheim gewohnt, Luftschlösser gebaut, an noch viel mehr Dinge und Menschen geglaubt, habe mich gefragt, was aus mir werden soll, wenn ich groß bin, habe die Blätter meines Gummibaumes mit "Launengesichtern" verziert, jeden Tag ein anderes, so lange, bis mein Nachbär auch damit anfing und die Ressourcen schnell erschöpft waren,
selten war jemand da, wenn ich jemanden zu brauchen glaubte, und wenn ich Ruhe wollte haben sie mir die Tür eingerannt.
Im Ernst, an die 40 Menschen haben mich bedacht an "meinem" Tag, was ganz großartig war.
Aber- wo waren die eigentlich das ganze Jahr über?
Ob ich gehe oder bleibe-
ist am Ende nur meine Entscheidung und entscheidend dabei ist, dass es ganz entscheidend wichtig am Ende nur für mich ist. Hä? Hm.
Damit das Ende ein Anfang bleiben kann.

Wärme an meine Bella und Leni und die Harmonie im Herzen, wenn wir beieinander sind. Und an die Lichte in ihrem eigenen Luftschloss im Wald, mit Ruhe, auf dem Weg zu Dir.
156 mal durch die Augen ins...

Donnerstag, 14. Dezember 2006

skate away on

It's coming on Christmas
They're cutting down trees
They're putting up reindeer
And singing songs of joy and peace

Oh I wish I had a river I could skate away on

But it don't snow here
It stays pretty green
I'm going to make a lot of money
Then I'm going to quit this crazy scene

Oh I wish I had a river I could skate away on
Oh I wish I had a river so long
166 mal durch die Augen ins...

Lahoiha

ins Licht

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schneck06 - Mi, 10. Sep, 00:10
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lahoiha - Mo, 8. Sep, 23:28
Hallo Alex! Wie immer...
Hallo Alex! Wie immer sind deine Texte herrlich zu...
Magnus Antonius (Gast) - Mo, 1. Sep, 13:09
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lahoiha - Fr, 22. Aug, 23:43
It´s always been you
lahoiha - Mo, 7. Jul, 16:38
...
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lahoiha - Fr, 30. Mai, 10:24
Wo?
Wie und vorallem Wann? Austauschen, eintauchen, lachen,...
Tantoe - Mi, 21. Mai, 20:39

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Zuletzt aktualisiert: So, 13. Sep, 00:34

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