Was war, was bleibt
Tote Regenwürmer auf der überschwemmte Terasse. Mein rechter Schneidezahn, der mir beim Versuch, als Mini an den Wasserhahn zu springen, an der Schrankkante abbricht. Ein Traum vom Ballerina werden. Der in der Tür gebrochene Finger. Mein Bruder, der ein Jahr lang jede Nacht weinend in mein Bett gekrochen kommt. Die Pudelin, mit der ich Spaghetti teile. Schreie, Bellen, blutige Hände, Krachen, Poltern. Geklautes Geld und massenhaft davon erstandenes Eis in Jugoslawien. Wasser, Atemnot, den Anblick der Wasseroberfläche, aber vom Grund aus, beobachten, strampeln, Arme, die mich an die Luft ziehen. "Fuchs" kann ich nicht lesen. Ein Tag ohne Essen und ins Zimmer eingesperrt. Knödel kann ich nicht essen, Würgen bis hin zum Erbrechen und ein Resttag ohne Essen. So sind hier die Strafen.
Das Fahrgeräusch des Autos, mit dem mein Papa abends nach Hause kommt. Leise ans Fenster klopfend, meinen Zeigefinger auf den Lippen, psssst, Mama nichts sagen, zur Nacht winken. Tagsüber nur Mama, in meinen Träumen Papa.
Streit, schlaflose Nächte, Angst, zerbrochene Türrahmen, zerbrochenes Geschirr, an der Treppe sitzend passe ich auf, damit nichts passiert- mit fünf Jahren. Mit vierzehn ist es vorbei. Endlich. Wie wir beide finden. Und doch spät.
Was geblieben ist?
Die Liebe. Trotzdem. Das Herz ist ein dehnbarer Muskel.
Die Schlaflosigkeit bei lauten Stimmen in der Nacht.
Die Knödelaversion. Und zeitweise auftretene Essstörung (wer hat die nicht?).
Das Weglaufen. Laufen. Weg. Meist zu spät. Aber früh genug, bevor es - für wen? - zu spät ist.
Und das Wissen darum, dass alles irgendwann gut wird. Wenn ich nur ausharre. Und glaube. An mich. An Euch. Und doch- das tue ich.
An das, was bleibt.
Das Fahrgeräusch des Autos, mit dem mein Papa abends nach Hause kommt. Leise ans Fenster klopfend, meinen Zeigefinger auf den Lippen, psssst, Mama nichts sagen, zur Nacht winken. Tagsüber nur Mama, in meinen Träumen Papa.
Streit, schlaflose Nächte, Angst, zerbrochene Türrahmen, zerbrochenes Geschirr, an der Treppe sitzend passe ich auf, damit nichts passiert- mit fünf Jahren. Mit vierzehn ist es vorbei. Endlich. Wie wir beide finden. Und doch spät.
Was geblieben ist?
Die Liebe. Trotzdem. Das Herz ist ein dehnbarer Muskel.
Die Schlaflosigkeit bei lauten Stimmen in der Nacht.
Die Knödelaversion. Und zeitweise auftretene Essstörung (wer hat die nicht?).
Das Weglaufen. Laufen. Weg. Meist zu spät. Aber früh genug, bevor es - für wen? - zu spät ist.
Und das Wissen darum, dass alles irgendwann gut wird. Wenn ich nur ausharre. Und glaube. An mich. An Euch. Und doch- das tue ich.
An das, was bleibt.
lahoiha - Sa, 20. Jan, 13:25
889 mal durch die Augen ins...
Trackback URL:
https://lahoiha.twoday.net/stories/3210369/modTrackback