der tag erwacht nur langsam, draussen stille und kälte. noch einmal schlafen gehen, in träumen versinken.
um halb zwölf erneutes aufwachen. ich gehe nur im bademantel, barfuss, in den garten, stelle mich neben den kirschbaum, die helle wintersonne blendet mich. eiseskälte. nach zwei versuchen fliessendes atmen. ich schliesse die augen, kribbeln in den füssen, atme tief ein, dann bewusst langsam aus.
loslassen - endlich.
warum hat das so scheisse lang gedauert?
und warum reicht dein von mir unabhängiges glück, mich glücklich zu machen?!
abschied, ach ja. schön wars!
lahoiha - So, 14. Mai, 22:10
337 mal durch die Augen ins...
nein, übergewichtig bin ich nicht.
ich wiege 68 kg bei 168 cm körpergrösse. gut, mit 64 kg wars besser, aaaber, alles geht ja bekanntlich nicht. ohne essgestört zu sein WILL ich eben masslos speisen, alles speisen, hauptsache schmeckt und geht rein und dann noch in die hosen von vor sechs jahren passen und wohlfühlgewicht behalten...das geht nun wirklicht nicht. abstriche muss man machen, sagte schon, ach, hat schon jeder gesagt, der seine erfolglosen erziehungsversuche an mir absolviert hat.
jetzt also bin ICH der meinung, es ist gut so wie es ist. ist es ja auch. trotzdem fahr ich dann doch mal lieber mit inlinern zur arbeit (wir reden hier immerhin von 13km pro fahrtweg, ja?!!)
und nach dem dienst dreh ich noch n paar schrauben über die intensivstation, mensch, da is doch der boden so geil glatt... und zum abschied stell ich mich noch mal in den türrahmen des aufenthaltsraums und rufe, ich bin ja ein netter mensch, tschüüüüüühüüüüs zusammen.
als antwort kommt von meiner seit jahren verhassten ossi-kollegin (nein, gegen ehemalige ddr-ler hab ich nix, aber gegen SIE dafür umso mehr):
"na, wenn ich dich jetz so anseh weiss ich auch, warum du mit ROLLSCHUHEN zur arbeit kommst!"
(muss ich erst erwähnen, dass sich totenstille in dem kleinen raum ausbreitet? ach ja, sonst hab ich noch nie erlebt, dass es da still ist, speziell, wenn sechs menschen sich darin aufhalten)
mir verschlägt es augenblicklich die sprache... sie wagt es doch tatsächlich, dreistes, dumm-dämliches stück, sie zielt und trifft, zack, in meinen wunden wendepunkt.
ich gebe ihr noch ne chance, kein mensch ist so dreist und schroff, boshaft, böswillig, gemeingefährlich und gehässig, nicht mal sie, die nicht einmal weiss, wozu ein mensch eine nase hat.
"ähm, cönnije, (sie heisst eigentlich conny, spricht sich selbst aber wie cönnije aus), was willste mir denn damit sagen? etwa, dass DU mich zu dick findest?!"
"nuuuu ja, wenn isch überleje, dass isch zehn joohre älter bin als du..."
ich glaub, ein kollege versucht zu sagen, dass man sich über die schlechte stimmung hier ja bei solchen nettigkeiten nicht mehr wundern muss - zu spät.
ich stehe da und in mir spielen sich unzählige prozesse gleichzeitig ab, vor allem legt sich in zeitlupe dieser verdammte hebel um, der "ich seh rot"-hebel.
mein herz hat den platz gewechselt, wie es das genau hinkriegt, konnte ich trotz mehrfacher wiederholungen noch nicht herausfinden, aber hat sich geteilt und hämmert im magen und am hals. meine wutader, die ist unterhalb des kehlkopfes, wird fingerdick und ist wörtlich zu nehmen, pocht gleissend rot unter meinem shirt. die finger krümmen sich, unmöglich, sie wieder zu öffnen, zu einer faust, zwei fäusten. denken ist weg, heisst, dadurch, dass mein herz sich teilt, versorgt es vermutlich mein hirn gar nicht mehr, weder mit sauerstoff, noch mit blut.
ich fahre wortlos auf sie zu, sie wirkt etwas irritiert, wahrscheinlich schockt sie mein mörderblick, und schlage ihr meine rechte faust auf ihren linken tränensack und den darunter befindlichen, dunklen augenring. ein raunen geht durch die menge, endlich. augenblicklich verdoppelt sich die grösse des sackes auf das dreifache, ha ha, das wäre doch gelacht!!!!
sie ist sichtlich mitgenommen...
und ich? ich fahre jetzt nach hause, mir doch egal, dass ich ab januar arbeitslos sein werde, das weiss ich ja jetzt noch nicht. mir egal, dass sie mich von nun an schneidet, wo ich gehe und stehe, bin ja schliesslich nur noch bis ende dezember da, auch wenn ich jetzt davon noch nix weiss.
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sie wird jetzt wahrscheinlich noch anhängen, dass sie in meinem alter weder fett noch arbeitslos war. ja und?
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ich bin jetzt mal SOWAS VON FREI und es war die beste entscheidung meines lebens - auch wenn sie nicht direkt die meine war.
in diesem sinne
lahoiha - Do, 9. Mär, 22:23
101 mal durch die Augen ins...
piep, piep, piep, piep, piep,
ununterbrochener lärm dringt durch meine dichten gedanken zu mir
vor mir
der einzige mensch,
den ich vorbehaltlos liebe auf dieser welt
regungslos, die augen geschlossen
hände und beine auf ballongrösse geschwollen
der mund blutig und trocken
nur noch atmend
weil ein gerät hilft
das herz
schwach schlagend
jeden tag
seit über drei wochen
der gleiche weg
die gleiche angst
auf dem parkplatz magenkrämpfe und übelkeit
im treppenhaus unfähigkeit weiter zu gehen
herzrasen vor der tür
bis man eingelassen wird
und dann
erleichterung
er lebt noch
er atmet noch
er IST noch
und ernüchterung
keine besserung
eher verschlechterung
schlechtere werte
keine erwiderung meiner hand
die sich kraftlos um die seine schlingt
er fehlt mir
ich sage es ihm
weine ein bisschen
sage ihm
dass ich ihn brauche
dass er nur stark sein soll
MUSS
ich bin noch nicht fertig mit dem "tochter-sein"
lese ihm vor
den "kabeljau" aus heinz erhardt
und sitze
tags und nachts
an schlafen ist nicht zu denken
ein hochschrecken, schluchzen und herumdrehen
ich bin nur bei ihm
ihm
ihm
und weiss einmal mehr
was
liebe
ist
lahoiha - So, 14. Aug, 19:44
541 mal durch die Augen ins...