Mittwoch, 6. Dezember 2006

Heute, einfach in den Kopf gefallen(warum, woher, wohin? Keine Ahnung):

+ der Milchkaffeepreis bei St.bucks
+ you give me something
+ "Ich wäre gern Deine Muse!" "Meine Muse?! Wünsch Dir das lieber nicht, Musen werden benutzt und weggeworfen"
+ habe noch kein Geschenk für den Exnachbärn
+ Marienkäfer und Schiffe und Liebe
+ Nägelkauen
+ Gilmore Girls
+ schlechte Laune
+ gute Laune
+ weißer Tee mit Jasmin und Honig
+ Rechnungen, die darauf warten, bezahlt zu werden, in diesem Zusammenhang auch schon
Mahnungen
+ meine Chefs
+ Jonas
+ das Lachen des Angestellten der Thailändischen Botschaft in Essen, der sich darüber
amüsiert, dass ich mir das Procedere der Visumbeantragung nicht gemerkt habe (ist über
zwei Jahre her, der Heini)
+ sind das Alters- oder Zu-Viel-Schlaf-Falten unter den Augen? Mensch.
+ "extrem laut und unglaublich nah" und die Frage, "warum schlafen die Menschen
miteinander?"
+ "Die Deutschen müssen das Töten lernen"

Eine Welt ohne Ohren, das wäre traumhaft. Oder mal ohne Kopf. Genau. Ein Tag nur
ohne Kopf.
551 mal durch die Augen ins...

Nie dagewesen

Es war ein stiller Moment gewesen. Bis dahin. Er saß wie so oft im Bett auf der Suche nach Gedanken, die er einfangen und festhalten konnte. Es schien schier auswegslos. Draußen fielen seit Tagen Regentropfen mit dumpfem, beruhigendem Plopp auf das Vordach und gegen die Fenster, frische Herbstluft drang in das Zimmer.
Sie sah ihn an. Er saß vor ihr, angelehnt, die Beine angezogen, hinter ihm seine Vergangenheit, scheinbar völlig zusammenhanglos an die Wand genagelt, gesteckt, Photos, kleine Briefchen, sogar die Pinnummer einer Bankkarte, darauf handschriftlich in roten Buchstaben "happy". Wie lange mochte das her sein?

"Ich lebe im Jetzt, ich plane nicht." Diese Worte, seine Worte, waberten in ihren Hirnwindungen umher, sie fühlten sich mitunter gut, manchmal sogar wahr an, aber in solchen Momenten wie jetzt schlugen sie von innen gegen ihre Schädeldecke und verursachten diesen sturen Kopfschmerz, den sie dann oft tagelang nicht loswurde. Ein leises Schnauben schreckte sie aus ihren Gedanken auf. Er rieb sich die Schläfen, zog sich die Kapuze des Pullovers über den Kopf und faltete die Hände vor seiner Nase und seinem Gesicht, schloss seine Augen um sie gleich darauf wieder zu öffnen und blickte sie an. Leere. Nichts als Leere, dachte sie still.
"Ist alles gut?"
"Nichts ist gut."
"Was ist denn? Bist Du traurig?"
Er nickte, hielt kurz inne. "Ich kann nicht schreiben. Eine Blockade. Schon seit Ewigkeiten."

Sie spürte, wie ihr Dauer-gute-Laune-Ich sich wieder an die Oberfläche zu boxen versuchte. Sie hasste das. Wann hatte das angefangen? Sie war lustig. Sie wollte gefallen. Sie wollte sich leicht geben, selbst wenn es in ihr zerriss und ihre finstersten Gedanken Ping Pong mit ihren tiefsten Ängsten spielten.

"Hm. Ich wäre gern Deine Muse. Was soll ich tun?"
Sie war in seine Nähe gerutscht und griff nach seiner Hand, die er sofort entzog.
"Du willst meine Muse sein?" Bei der Art und Weise, wie er diese Worte aussprach, wurde ihr kalt. Durch enge Augen sah er sie an. Und wartete.
"Ja, möchte ich. Andere Künstler hatten auch ihre Musen." Sie versuchte zu lachen, aber es blieb ihr in der Kehle stecken und ließ ihr kaum Luft zum Atmen.
"Überleg dir das gut. Musen werden benutzt und danach einfach weg geworfen. Als wären sie nie dagewesen." Er wendete seinen Blick ab und verschwand wieder in seinem Schweigen.
Es war ruhig, es wurde dunkel, ihr war kalt, zwischendurch kam die Katze, die sie von der Heizung aus schon länger beobachtet hatte, legte sich auf ihre mit Gänsehaut bedeckten Unterarme, als wollte sie sie wärmen. Hey Prinzessin, dachte sie, würdest Du jemanden wegwerfen, von dem Du behauptest, ihn zu lieben?

Nie dagewesen. Diese Worte geisterten noch den verbleibenden Abend und die Nacht über in ihrem Kopf umher. Sie schlief allein ein, sie wachte allein auf. Er immer neben ihr. Und doch. Nicht anwesend. Im Leuchten des neuen Tages und im Klopfen der Regentropfen sah sie ihn an, beobachtete seine ruhigen Atemzüge, seine schön geformten Lippen, versuchte, noch einmal nachzufühlen, wie es war, als er sie zuletzt geküsst hatte, freiwillig. Ohne dass sich ihre Lippen zuvor gespitzt hatten. Ohne, dass sie darum bat.
Wie bemitleidenswert, dachte sie, wie ärmlich ich mich benehme. Sie stand auf, ging leise nach unten, gab der Prinzessin ihr Frühstück und saß in dem gelben Licht der zerbrochen dreckigen Glasscheibe auf der Holztreppe.
Immer so, dass Du Dich selbst im Spiegel noch ansehen kannst, hörte sie ihren Vater leise hallen.
Ich weiß doch, antwortete sie ihm, aber ehrlich, das mit dem Spiegel ist schon seit Tagen vorbei. Ich sehe mich nicht nur nicht mehr an, ich sehe mich gar nicht mehr.
Das steht Dir überhaupt nicht, sagte ihr Vater traurig, es steht Dir nicht und es passt nicht. Nicht zu Dir, nicht in Dein Leben.
Ach Papa, antwortete sie, ein wenig zu laut, denn die Prinzessin sah verwirrt zu ihr auf.

Sie ging auf Zehenspitzen wieder hoch, stellte sich vors Bett, sah ihn an, wie er schlafend und zufrieden mit halb geöffnetem Mund auf dem Rücken lag. Die Ruhe selbst, dachte sie, meine Ruhe selbst.

Es war ein stiller Moment gewesen. Bis dahin. Als ihr Auto aus der Auffahrt rollte sah sie die Prinzessin vor der Haustür sitzen, ein Specht hämmerte am Nachbarsbaum seinen Takt, in ihren Gedanken der von ihr hinterlassene Zettel, der auf der Holztreppe zwischen all den Rechnungen, alten Zeitungen, Briefen und Cd-Hüllen lag und darauf wartete, gefunden zu werden. Wie groß war die Chance, dass er diesen Brief finden würde, in all dem Chaos?
Gering, dachte sie noch, sehr gering.
Wie gut, dass es hier nur um Deine Chance geht, triumphierte ihr Vater.
Und bei diesen Worten machte sie sich groß und sah ihre leuchtenden Augen im Rückspiegel.
851 mal durch die Augen ins...

Wie kann es sein

dass draußen 15 Grad Celsius sind, wir haben Dezember, und ich frierend mit dicker Wollmütze bei meiner Arbeit bin, Heizung auf 6?!
Heute morgen hat mich der Wecker unsanft geweckt, es ist schön, dass er mich überhaupt wieder weckt, in der Zeit vor der OP habe ich ihn ja gar nicht mehr gehört, dafür schrecke ich nun jeden Tag hoch und denke, das kann nur ein schlechter Traum sein. Da es aber ein Traum ist, der mir am Ende des Monats mein Konto wieder auffüllt, mir meine Thailandreise und die ein oder andere Fahrt nach HH oder in die Hauptstadt (ein schlauer Mensch hat mal gesagt, Hauptstadt sei dort, wo man sich hauptsächlich aufhielte) ermöglicht... gut.
Ich fahre nun jeden Morgen vor der Arbeit viel früher los um noch in diesem amerikanischen Kaffeehaus ein bisschen zu lesen und einen großen MK mit Honig zu trinken, so habe ich das Gefühl, bei meinem 12stündigen Arbeitstag doch noch etwas Freizeit gehabt zu haben. Das geht auch anderen so, jeden Morgen die gleichen, entspannten Gesichter in Zeitungen oder Gedanken getaucht. Aber, mal ganz ehrlich- 4,20 Euro für einen MK??!!!!
Wie bescheuert ist das eigentlich? Wie dekadent? Und ich sitze da und bilde mir ein, das verdient zu haben?!
Es ist still hier. Im Hintergrund läuft nur James Morrison- You Give Me Something, in Endlosschleife, seit gestern schon 116 mal gehört. Unangefochten aber, nach wie vor, das Laubgeflüster mit 731 Malen. Hm. Vielleicht sollte ich wirklich mal einen Psychodoktor aufsuchen, der mir erklärt, wie ich mein Extremsein etwas portionieren kann. Nicht immer alles auf einmal, hier ein Häppchen, zwischendurch auch mal einen Happen, dort ein bisschen. Vielleicht hilft das. Es geht auch anderen so, hab ich gestern gelesen. Schneller Wechsel vom Interesse zur Langeweile. Ehrlich, geht mir auch so. Will ich nicht mehr. Wer einen Lösungsvorschlag und auch nur einen Ansatz, Lösungsansatz hat, bitte melden.

Warme Grüße mit kalter Nase und Füßen, an jeden, der will. Und viel Kraft an Kris, mit Durchhaltevermögen.
534 mal durch die Augen ins...

Lahoiha

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...
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lahoiha - Fr, 30. Mai, 10:24
Wo?
Wie und vorallem Wann? Austauschen, eintauchen, lachen,...
Tantoe - Mi, 21. Mai, 20:39

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Zuletzt aktualisiert: So, 13. Sep, 00:34

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