Ende eines Lebens
Vor fünf Wochen hat er erfahren, dass er krank ist. Heute morgen im Leuchten des neuen Tages ist er verstorben. Ich habe ihn nicht einmal gekannt. Und doch. Dieses Ende eines Lebens, von dem ich so gut wie nichts weiß, nimmt mich an die Hand und führt mich bergab heute. Meine Gedanken, an diesem Abend, in diesem Moment, gelten ganz besonders S.- und ihm.
lahoiha - Mo, 11. Jun, 20:13
299 mal durch die Augen ins...
Nachrufende Gedanken
Im besten Fall nimmt er uns Leid.
Zu diesem Thema sagte mir erst gestern ein Grabstein:
"Unter dem Tod leiden nur die Überlebenden."
Nennt man so etwas Trost?
Trost
Der Weg ist manchmal für unser beschränktes Bewusstsein nicht verständlich -
aber die Blickrichtung steuert unser Empfinden.
Ist es nicht lediglich ein relativ unbedeutender Übergang von einer feststofflichen Unwirklichkeitin eine feinstoffliche Wirklichkeit, der wahre Beginn allen Seins?
Leiden nur die Unwissenden unter dem Tod???
Schön, dass du mich freigabst, du warst es, der mir das Sterben zur Qual machte,
der mich festhielt und mir das Gefühl auf den letzten irdischen Weg mitgab,
dich ganz alleine zurückzulassen.
Erst als ich dir begreiflich machen konnte, dass du auf einer - nämlich unserer gemeinsamen - ganz persönlichen, fast möchte ich sagen intimen Schwingung
immer mit mir verbunden sein wirst, sofern du es willst, mich fühlen, kosen, mit mir in seelischen, himmlischen Einklang treten kannst, mich lieben kannst,
mich spüren kannst, mein Dasein begreifen kannst und merkst, dass alles Leben Loslassen ist - Loslassen von egozentrischen Verlustängsten...
Danke, dass du mir gönnst, den letzten feststofflichen Weg unbeschwert zu gehen,
dass du meine Freude auf das was noch alles mich erwartet verstehst und mir deine Liebe und deinen Segen mit auf dem Weg gibst.
Danke, es ist schön mit dir und durch dich gelebt zu haben - aber es ist nicht zu Ende, es ist Alpha, es ist Beginn, es ist schön, und es ist schön, dass du es auch aus meiner Perspektive sehen kannst.
Einfach (und) schön
Magnus Antonius