Liebe ist orange
Heute haben mich um 10:30 Uhr meine Chefs geweckt, telefonisch, versteht sich von selbst. Mit der Info, dass ich um 14:00 Uhr arbeiten muss. Meine Frau H hat es geschafft, ein erneutes Mal. Und leise nur, denn auszusprechen fehlt der Mut, frage ich mich heimlich, wie so etwas sein kann. Seit eineinhalb Jahren ans Bett gefesselt, nur noch atmend, weil ein Beatmungsgerät hilft, kein Sitzen, kein Reden, das gleiche Zimmer, mehr noch, der gleiche Blick, wenn die Augen umherstreifen, nur Denken und Sein. Und sagen darf ich es nicht, aber was ich ihr wünsche ist nicht ein frohes Weihnachtsfest sondern ein Loslassen, ein friedliches Gehen.
An solchen Tagen, bei diesen Einsichten, rückt alles in eine entspannte Distanz, meine Problemchen, dieses Kreisen um meine eigene Person, mein Vermissen, wen oder was auch immer betreffend. Die Zeit läuft, manchmal gegen mich, manchmal für mich. Heute nichts von alldem. Sie läuft mit mir, so fühlt es sich an. Mal kein Schweben, kein Herumirren, kein Suchen.
Ich war noch Kaffeetrinken, habe mich zu einer alten Dame gesetzt, ihr Gesicht von Falten und dem Leben gezeichnet, kaum dass ich saß streckte sie mir die Hand entgegen und sagte: "Können Sie mir bitte noch einen kleinen Milchkaffee holen?"
Kurz nur blitzt die Uhrzeit vor meinem geistigen Auge auf, die Zeit, wieder diese Zeit. Mit mir? Gegen mich? Anders- gegen sie? Mit ihr? Ich nahm also das Geld aus ihrer Hand, 1,10 Euro, realisierte, dass das in keinem Fall reichen wird, wir sind bei Starbucks im Jahre 2006, sie murmelte noch leise was von "ist vielleicht ein bisschen zu wenig" und ich trabte los. Wieder vorbei an dem Mann mit den langen Beinen.
Der Rest des Tages war entspannt. Das Lächeln meiner Patientin, wenn sie mich erblickt, entschädigt mich für wirklich ALLES. Ich traue mich nicht, ihr zu sagen, dass ich ab Mitte Januar nicht mehr zu ihr kommen werde. Das kann warten, bis nach Weihnachten bestimmt.
Entspannte Grüße an
das U aus 8330, hätte Dich gern mal wieder für Sushiorgien um mich; Dennis und Sonja, mit Dank für die rosa Pracht; meine Bella und Leni und die Harmonie; Richard und die Zwangspause, mit guter Besserung und baldigen Wortmalereien; Kris in der Nordstadt; Alex mit Eierlikörtörtchen; das Tinchen mit viel Kraft; den Gedankendreher, Hui Buh und die Ruhe; rote Herz- und Jackengrüße an Oliver und Lena; den Kaesemann und seine Samtkralle,
und ans B., ja, für die Freundschaft und das Verständnis und den Naturschutz.
Und am Ende und somit am Anfang:
Orangene LichterLiebe ins ÜberAll
An solchen Tagen, bei diesen Einsichten, rückt alles in eine entspannte Distanz, meine Problemchen, dieses Kreisen um meine eigene Person, mein Vermissen, wen oder was auch immer betreffend. Die Zeit läuft, manchmal gegen mich, manchmal für mich. Heute nichts von alldem. Sie läuft mit mir, so fühlt es sich an. Mal kein Schweben, kein Herumirren, kein Suchen.
Ich war noch Kaffeetrinken, habe mich zu einer alten Dame gesetzt, ihr Gesicht von Falten und dem Leben gezeichnet, kaum dass ich saß streckte sie mir die Hand entgegen und sagte: "Können Sie mir bitte noch einen kleinen Milchkaffee holen?"
Kurz nur blitzt die Uhrzeit vor meinem geistigen Auge auf, die Zeit, wieder diese Zeit. Mit mir? Gegen mich? Anders- gegen sie? Mit ihr? Ich nahm also das Geld aus ihrer Hand, 1,10 Euro, realisierte, dass das in keinem Fall reichen wird, wir sind bei Starbucks im Jahre 2006, sie murmelte noch leise was von "ist vielleicht ein bisschen zu wenig" und ich trabte los. Wieder vorbei an dem Mann mit den langen Beinen.
Der Rest des Tages war entspannt. Das Lächeln meiner Patientin, wenn sie mich erblickt, entschädigt mich für wirklich ALLES. Ich traue mich nicht, ihr zu sagen, dass ich ab Mitte Januar nicht mehr zu ihr kommen werde. Das kann warten, bis nach Weihnachten bestimmt.
Entspannte Grüße an
das U aus 8330, hätte Dich gern mal wieder für Sushiorgien um mich; Dennis und Sonja, mit Dank für die rosa Pracht; meine Bella und Leni und die Harmonie; Richard und die Zwangspause, mit guter Besserung und baldigen Wortmalereien; Kris in der Nordstadt; Alex mit Eierlikörtörtchen; das Tinchen mit viel Kraft; den Gedankendreher, Hui Buh und die Ruhe; rote Herz- und Jackengrüße an Oliver und Lena; den Kaesemann und seine Samtkralle,
und ans B., ja, für die Freundschaft und das Verständnis und den Naturschutz.
Und am Ende und somit am Anfang:
Orangene LichterLiebe ins ÜberAll
lahoiha - Di, 19. Dez, 22:24
185 mal durch die Augen ins...
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