Dienstag, 11. September 2007

Keine Eile (vor Wochen geschrieben)

Ich mache heute langsam. Wache nur langsam auf. Fühle als allererstes meinen Bauch, der mich seit gestern quält. Schäle mich aus dem Bett, das Pfeifen des B.´s in den Ohren, fröhliches Pfeifen durch den Morgen, Geträller, ich kann das morgens nicht, ich kann das nie, konnte es nie, werde es nie können, ich brauche eine Stunde, danach noch eine, mindestens, für mich, in Ruhe, ich schlurfe in die Küche, mache mir einen Kaffee, schäume die Milch auf und gieße die braune Brühe kunstvoll mit Herz in die weiße Masse, sehe in den Garten hinaus, er begrüßt mich mit einem satten Grün vor dem tiefblauen Himmel und der Sonne, die heute auch mal in Düsseldorf am Rhein zu scheinen scheint, ich setze mich auf den Ikeahocker, auf den ich ein dickes, rotes Kissen gelegt habe, weil mein Hintern sonst immer einschläft und ich einfach ein verwöhntes, kleines Miststück bin, und fange an, mir selbst meinen Tagesablauf aufzulisten. Ich komme nicht weit. Ich habe nichts vor. Nur einen Arzttermin, einen langen Spaziergang und ein Mittagessen, auf das ich mich schon jetzt freue.
Ich bin faul und will das feiern.
Ich bin faul und und will das genießen.
Ich bin faul und ich stehe verdammt nochmal dazu.
Ich bin faul und fühle mich auch ziemlich allein dabei.
Dabei fallen mir meine Worte ein, die mir zu meinem Klosteraufenthalt eingefallen sind, so schlau und so warm, so bunt und so ruhig. Und. So weit weg.
Wie schade, denke ich noch,
als ich mich unter die Dusche stelle und das warme Wasser über meinen Körper laufen lasse, wie schade, dass es so ist, wie es ist, dass nichts (Gefühle) und niemand (wer auch immer) einfach mal bleibt. Einfach mal nur IST, und das für lange oder eben auch, wie unverfroren, für immer.
Ich trockne mich ab, schaue heute nicht in den Spiegel und mache mich auf den Weg.
Und nun.
Sitze ich hier, komme grad aus meinem Garten, sehe, was ich schreibe, vermisse die andere Seite der Axx, die auch noch von innen immerzu klopft, die mir sagt, ich solle endlich verdammt noch eins die Gedankenmühle verschrotten, diese Axx lacht und freut sich und ist beständig, manchmal hasse ich sie dafür, meistens aber vermisse ich sie nur sehr,
mehr als ich irgendwen jemals vermisst habe,
und ab und an, von Zeit zu Zeit und völlig unerwartet aber dankbar, da treffen wir uns, zwischen zwei Stunden und Gedanken, und halten uns im Arm.
Meine glücklichen Zeiten entspringen diesen Treffen.
Niemandem sonst.
Und nichts anderem.
Es geht hier um nichts sonst.
Nur um sie.
Mich.
Uns.
(Bin ich eigentlich schizophren?) (Grad ist juchuhu eines der Eichhörnchen auf dem Gehweg vor meinem Fenster vorbeigesprungen.) (Wo ist eigentlich das U. aus 8330?) (Wie warm ist es jetzt grad in New York?) (u.s.w. u.s.f.)
Keine Eile.
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Bärengalle und Gerechtigkeit

B: Heute war ein Bericht in der Zeitung, wie die in China den Bären die...
Axx: Gallensäfte abzapfen, ich weiß.
B: Die armen liegen da in so nem Minikäfig auf dem Rücken, gefesselt, Schlauch im Bauch. Nur weil die Bekloppten da meinen, zu kleine Pimmel haben.
Axx: Wenn´s ne Hölle gibt landen die dort.
B: GIBT´S ABER NICHT.
Axx: (lacht) Obwohl das Thema wirklich traurig ist, das mit den zu kleinen Pimmeln auch, aber vor allem das mit den Bären- das B. ist der absolute Atheist und ich habe das mit der Hölle extra in den Raum geworfen. Außerdem ist es immer wieder süß, wenn er sich so gekünstelt aufregt.
B: Da musst Du gar nicht lachen. Es gibt keinen Himmel und keine Hölle. (regt sich tierisch auf)
Axx: Jahaaa. Gibt es nicht. Es gibt aber Gerechtigkeit.
B: Ach ja, wo denn? Guck doch mal, was aus den ganzen Schlächtern geworden ist.
Axx: Ach B.- die bekommen ihr Pfund schon noch weg. (Ich sage das nicht, weil ich ihn beruhigen möchte, sondern weil ICH wirklich an Gerechtigkeit glaube und zudem auch an Dinge zwischen Himmel und Erde und Wachen und Schlafen und Sehen und Anfassen. Er aber nicht. Es muss wirklich schwierig sein für ihn- mit mir.)
B: JA??!!!! Guck doch mal, die ganzen Schlächter. In Afrika. Die haben jetzt goldene Wasserhähne fürs Abschlachten ganzer Völker. Oder Stalin. Hitler. Der hat sich ne Kugel in den Kopf gejagt. Tolle Gerechtigkeit.
Axx: Glücklich war er auch nicht, bevor er sich die Kugel in den Kopf gejagt hat. Eher selbst gejagt.
B: Was für eine Gerechtigkeit!!!!

Menschen sind verschieden. Ich weiß das schon lange. Ich habe es immer als rettend angesehen, für mich, an Gerechtigkeit und Dinge zwischen Himmel und Erde zu glauben. Ich glaube nicht an Gott. Aber ich glaube. Das B. braucht keinen Glauben um glücklich zu sein oder über Wasser zu bleiben, es macht ihn nicht so mürbe wie mich, zu sehen, was in der Welt geschieht. Doch, es berührt ihn. Aber seine Welt steht unerschütterlich dort und ist auch noch ziemlich rund. Ich fand es immer schön, zu glauben. Letztlich immer an das Gute. In allem. Nun aber frage ich mich zum ersten Mal, ob es nicht schöner wäre, für eine runde Welt keinen Glauben brauchen zu müssen.
Wie auch immer. Es ist so wie es ist, er wie er eben ist und ich wie ich bin. Da gibt es kein Ver-Tun. Und das ist nicht ver-kehrt. Aber alles auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten ist. Heilsam.
Mein Standard ist eben kein Standard.
Die armen Bären.
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Lahoiha

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